Hier werden fünf verschiedene Vorschläge analysiert. Bei der Aufzählung werden sie nach ihrem Autor benannt, oder falls es mehrere Autoren gibt, nach dem Namen der Organisation, der die Autoren angehören. Jeder Vorschlag baut auf frühere Arbeiten auf und verweist auf sie. Hier werden sie nach ihrer Übersetzungsrichtung beschrieben, das heißt RDF nach Topic Maps (RDF2TM) beziehungsweise Topic Maps nach RDF (TM2RDF):
- Moore: Vorschlag für RDF2TM und TM2RDF. (Beschrieben in „ RDF and Topic Maps: An exercise in convergence „).
- Stanford: Vorschlag für TM2RDF. (Beschrieben in „On the Integration of Topic Maps and RDF Data„).
- Ogievetsky: Vorschlag für TM2RDF. Dieser wurde im XTM2RDF Translator implementiert. (Beschrieben in „XML Topic Maps through RDF classes „).
- Garshol: Vorschläge für RDF2TM und TM2RDF. Beide sind in der Ontopia Knowledge Suite implementiert (ein kommerzieller Werkzeugsatz für Erstellung, Pflege und Implementierung von auf Topic Maps basierenden Anwendungen). Die ursprünglichen Vorschläge sind in „Topic maps, RDF, DAML, OIL: A comparison“ und „Living with Topic Maps and RDF“ beschrieben.
- Unibo: Vorschläge für RDF2TM und TM2RDF. Beschrieben in „Metadata on the Web: On the integration of RDF and Topic Maps„. Dieser Vorschlag wurde in Meta implementiert, einem Werkzeug der Universität Bologna. Meta erlaubt die Erstellung und Navigation von Dokumenten mit Metadaten in Umgebungen, in denen RDF und Topic Maps koexistieren müssen.
Eine kurze Anmerkung zum XTM-Standard: TM ist die Abkürzung für Topic Maps, der Name für den Standard, das Paradigma sowie (in Kleinbuchstaben) für die Artefakte selbst. XTM ist die Standard-Austauschsyntax (XML Topic Maps). Dies ist bei der Erwähnung von XTM zu berücksichtigen.
Alle vorhandenen Strategien lassen sich in zwei Kategorien einteilen, die Moore ursprünglich als „Modeling the Model“ (Modellierung des Modells) und „Mapping the Model“ (Abbildung des Modells) beschrieb. Besser passen würden vielleicht die Bezeichnungen „Objektmapping“ beziehungsweise „semantische Abbildung“. Der grundlegende Unterschied zwischen den beiden Strategien kann wie folgt zusammengefasst werden:
- Objektmappings verwenden die untergeordneten Elemente einer Sprache, um das Objektmodell der anderen Sprache zu beschreiben. Wenn die Struktur eines einfachen binären Beziehungs-Datenmodells zum Beispiel ein Quintupel ist, das aus einer Beziehung ((A)ssociation), zwei (R)ollen und zwei Rollenspielern (Role (P)layers) besteht (p-r-a-r-p), würde diese Beziehung über ein Objektmapping als vier Aussagen dargestellt, die fünf Ressourcen miteinander verknüpfen.
- Semantische Abbildungen gehen von Konzepten höherer Ebene aus, welche die Semantik eines jeden Modells weiterführen und versuchen, Äquivalenzen zwischen ihnen zu finden. Eine binäre Beziehung in Topic Maps würde als das aufgefasst, was häufig durch eine RDF-Aussage dargestellt wird (das heißt eine Beziehung zwischen zwei Entitäten), und daher als eine einzelne RDF-Aussage dargestellt. Wo kein direktes semantisches Äquivalent gefunden werden kann, wird die fehlende Semantik über die verfügbaren Möglichkeiten eines der beiden Paradigmen definiert, also Klassen, Eigenschaften oder veröffentlichte Aussagegegenstände.
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