W3C-Standards: Die Beziehung zwischen RDF und Topic Maps

In diesem Vorschlag beschreibt der Autor ein Verfahren zur Umwandlung von Topic Maps, die in XTM-Syntax ausgedrückt sind, in RDF sowie die XSLT-basierte Implementierung dieser Strategie durch den Autor im XTM2RDF-Translator. Transformationen werden mit Blick auf die Verarbeitung von XTM-Elementen beschrieben, weshalb der gesamte Ansatz sehr Syntax-orientiert ist. Das resultierende RDF entspricht einem Vokabular (namens RTM) aus 11 Klassen und 17 Eigenschaften, die teils bezüglich XTM selbst und teils bezüglich des oben beschriebenen PMTM4 definiert werden, dem im vorigen Abschnitt beschriebenen, von Newcomb und Biezunski vorgeschlagenen „Processing Model“.

Das RTM Vokabular definiert folgende Klassen und Eigenschaften:

  • rdfs:Class: t-node, topic, scope, member, association, basename, variantname, occurrence, class-subclass, class-instance, templaterpc.
  • rdf:Property: association-role, validIn, indicatedBy, constitutedBy, name, templatedBy, role-topic, role-basename, role-variantname, role-occurrence, role-superclass, role-subclass, role-class, role-instance, role-template, role-role, role-rpc.

Das Mapping ist ganz einfach: Jedes &tl;topic>-Element führt zur Erstellung einer RDF-Aussage vom Typ rtm:topic. Falls das Topic über einen Subject Locator (Adresse des Aussagegegenstands) verfügt, wird dieser zur URI des Subjekts der Aussage, ansonsten wird ein leerer Knoten erstellt. Eventuell vorhandene Subject Identifiers (Adressen der Beschreibung des Aussagegegenstands) ergeben Eigenschaften vom Typ rtm:indicatedBy.

Beziehungen werden als leere Knoten dargestellt, deren Typ dem Beziehungstyp entspricht. Außerdem gibt es zu jeder Rolle der Beziehung eine Aussage, deren Eigenschaft dem Rollentyp entspricht (zum Beispiel ns1:composer und ns1:work im folgenden Beispiel). Deren Wert ist ein Knoten vom Typ rtm:member, der auf den Rollenspieler verweist. Der Verweis erfolgt durch die Eigenschaft rtm:indicatedBy, wenn der Rollenspieler über einen Subject Identifier und eine Eigenschaft rtm:constitutedBy verfügt, sofern der Rollenspieler einen Subject Locator hat. (Im Text wird nicht angegeben, welche Form der Verweis hat, wenn keines von beiden vorhanden ist.)

Das folgende Beispiel zeigt, wie die Beziehung zwischen Tosca und Puccini in RDF/XML in „dritter grundlegender abgekürzter RDF-Form“ dargestellt wird (siehe Beispiel2):

Beispiel 2

Es besteht eine sehr offensichtliche Ähnlichkeit zwischen der oben gezeigten Syntax und XTM, was nahe legt, dass der Wunsch nach einer lesbaren RDF/XML-Syntax (und vielleicht auch die dringenden Forderungen der XSLT-basierten Verarbeitung) die Form des für das Zielmodell gewählten RDF beeinflusst hat.

Stringwerte für Namen und interne Belegstellen werden als die Werte der Eigenschaften rtm:name von Mitgliedsknoten dargestellt. Folgendes Beispiel zeigt die Benennung des Komponisten Puccini als Ausgabe des XSLT-Stylesheet xtm2rdf.xsl (siehe Beispiel3). Ein leerer Knoten stellt die Beziehung zwischen dem Topic und der Benennung dar. Syntaktisch hat das Konstrukt rtm:baseName genau dieselbe „Form“ wie die obige Beziehung:

Beispiel 3

Genau wie bei binären Beziehungen werden sieben RDF-Aussagen benötigt, um ein einziges Topic-Namensmerkmal darzustellen, das normalerweise über eine einzige Aussage im RDF modelliert würde.

Der Autor zeigt auch, wie solche „RDF Topic Maps“ abgefragt (über die RDF-Abfragesprache SquishQL) und eingeschränkt (über DAML+OIL) werden können. In der folgenden Beispielabfrage (siehe Beispiel4) werden alle Topics gefunden, die Namen im Gültigkeitsbereich „taxon“ haben:

Beispiel 4

Dieser Vorschlag scheint relativ umfassend zu sein, denn er deckt mehr oder weniger alle Aspekte der XTM-Syntax ab (wofür das zugrunde liegende PMTM4-Modell erweitert werden muss, um Kennungen abdecken zu können). Der Vorschlag erfordert sieben RDF-Aussagen, um Informationsinhalte darzustellen, die normalerweise über eine einzige Aussage in RDF modelliert würden, ist also nicht sehr natürlich. Die Übersetzung des Topic Map-Testfalls ergibt ein RDF-Dokument mit 125 Aussagen.

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ZDNet.de Redaktion

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