Microsoft hat bisher argumentiert, es sei allen Aufforderungen der Kommission nachgekommen. „Microsoft hat auch nicht annähernd genaue und detaillierte Daten vorgelegt“, sagte Kroes hingegen. Die Kommission habe „Zurückhaltung“ bei der Festsetzung der hohen Strafe walten lassen, sagte sie. Microsoft hätte die Strafe durch rechtzeitiges Handeln abwenden können.
Die beiden Ovum-Analysten sehen aber nicht nur den Zeitpunkt der Strafe als unpassend an, auch die beabsichtigte Wirkung stellen sie in Frage. Sie bezweifeln, dass die Strafe vor Gericht bestand haben wird: „Microsoft geht gegen das Urteil gerichtlich vor – die Saga geht also weiter. Schuld daran trägt alleine die EU, nicht Microsoft. Die EU täte gut daran, die Microsoft-Millionen so schnell nicht auszugeben – es besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Geld demnächst wieder zurückgezahlt werden muss.“
Die neue Strafe entspricht einem Satz von 1,5 Millionen Euro pro Werktag seit dem 16. Dezember 2005. Dies ist das erste Mal seit der Gründung der EU vor 49 Jahren, dass ein Unternehmen wegen Verstoßes gegen die Wettbewerbsregeln der EU verurteilt wird. Vor zwei Jahren hatte die EU bereits ein Bußgeld von 497 Millionen Euro verhängt.
Mitchell und Barnett erklären weiter: „Der Microsoft-Fall hängt wie ein Damokles-Schwert über der europäischen Softwareindustrie. Wenn die Kommission auf Microsoft losgeht, dann kann das auch europäischen IT-Firmen passieren. Das würde die gesamte Industrie schädigen. Entwickler und Wissenschaftler könnten den Fall sehr viel schneller lösen als Richter und Anwälte. Die EU sollte also ihre juristischen Hunde nicht weiter auf Microsoft hetzen.“
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3 Kommentare zu Ovum: Die EU ist ungerecht zu Microsoft
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Wer ist OVUM ???
Ist das ein vollkommen unabhängiger Analyst oder ein Robin Hood der IT Branche?
Zu den Referenz-Kunden auf der Fimenwebsite gehört (oh Wunder):
– Microsoft Corporation
Ein Schelm, wer da Böses denkt….-nur eine Story für das Sommerloch oder ein bischen Marketing für die Company.
Auch nur eine Art von Steuer
Billi zahlt viel Geld an die EU, dann verkauft Billi uns ein neues Windoof. Wir müssen das kaufen, weil das Alte nicht mehr richtig geht. Das Geld das Billi der EU zahlte, haut der dann wieder bei uns drauf.
AW: Auch nur eine Art von Steuer
Ach,das ist ja ein nettes Maerchen, die alte Software geht auf einmal nicht mehr und wir muessen uns ein neues OS kaufen !?
Wer sagt das wir muessen, nur weil M$-Marketing das meint?Glaub mir das gute alte Windows 2000 funktioniert immer noch auf neuer Hardware,auch wenn M$ meint keinen Support mehr geben zu muessen und uns lieber die Ohren mit Vista vollklingeln laesst!
und wir wollen doch auch die Alternativen nicht vergessen, gut und kostenlos.