Hacker greifen bei der Programmierung ihrer Software immer häufiger auf Open-Source-Techniken zurück. Zu diesem Schluss kommt der Security-Anbieter McAfee in der aktuellen Ausgabe seines unternehmenseigenen Magazins „Sage“. „Über die letzten eineinhalb Jahre hinweg haben wir beobachtet, dass gerade die Entwickler von Bot-Netzwerken auf Tools und Arbeitsmodelle der Open-Source-Welt zurückgreifen“, erklärt Dave Marcus, Mitarbeiter in McAfees Avert Labs.
Marcus weist explizit darauf hin, dass man die Verdienste der Open-Source-Bewegung nicht schmälern oder diskreditieren wolle. Auch die Konkurrenz von Antiviren-Produkten auf Open-Source-Basis werde prinzipiell begrüßt. „Wir denken, dass diese eine feine Sache sind. Sie haben zwar nie wirklich in derselben Liga gespielt wie wir, haben aber stets unsere Unterstützung erfahren“, so Marcus weiter. Mit dem Artikel wolle man zur besseren Aufklärung der Anwender beitragen und das Thema der negativen Nebeneffekte von Open-Source beleuchten.
Kritisch zeigt sich McAfee allerdings gegenüber dem der Open-Source-Philosophie entsprechenden öffentlichen Aufdecken von Sicherheitslücken durch Anwender und Sicherheitsexperten. Die im Englischen unter dem Fachbegriff „Full-Disclosure“ bekannte Vorgehensweise gilt seit Jahren als umstritten. Befürworter sehen darin ein wichtiges Instrumentarium, um Software- und Sicherheitshersteller beim Auftreten von Sicherheitslücken zum Handeln zu zwingen. Kritiker wie McAfee führen hingegen an, dass das Posten von potenziellen Schwachstellen oder gar von bösartigen Codes die Malware-Entwicklung begünstige.
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