„Mein Job ist es, Microsoft neu zu erfinden“

ZDNet: Sie erwähnten, dass Sie die Produktplanung anders angehen wollen. Was halten Ihre Kunden – Sie sagten, Sie haben in letzter Zeit mit vielen Kunden gesprochen – und Ihr Verkaufs-Team für die wichtigsten Sorgen der Kunden? Hat sich dort im letzten Jahr etwas geändert? Es waren einmal Sicherheit oder Produktplanung oder Änderungen bei der Lizenzierung.

Turner:: Wissen Sie, das großartigste, was ich von den Kunden zu hören bekomme ist: Sehen Sie, früher hatte ein CIO oder jemand, der eine IT-Abteilung leitete folgende Aufgabe: „Halten Sie alles am Laufen, bleiben Sie unter dem Budget und halten Sie das Wachstum nicht auf.“ Jetzt hat sich eine grundlegende Änderung vollzogen und es heißt nun „Hey, wir müssen Technologie und Systeme zu unserem Vorteil im Wettbewerb nutzen, wie also helfen Sie mir dabei, einen Wert für das Unternehmen zu schaffen?“ Das Wichtigste, das wir für CIOs und Entscheidungsträger im Unternehmen, aber auch für IT-Fachleute tun müssen, ist, eben einen solchen Wert zu schaffen. Sie haben ein festes Budget, das eingehalten werden muss. Sie müssen das Unternehmen auf Kurs halten.

Die Latte liegt jetzt höher. Das ist meiner Ansicht nach ein evolutionärer Prozess und die Fähigkeiten unseres Verkaufs müssen sich ebenso schnell, wenn nicht noch schneller, entwickeln, wie die Lösungen. Bei einer der Tagungen, die ich nächste Woche auf unserer internationalen Verkaufskonferenz leite, heißt das Thema „Weltklasse im Verkauf“. Es gibt einen ganzen Abschnitt zum Thema „Was bedeutet es Weltklasse im Verkauf zu sein?“. Es bedeutet, den Menschen zuzuhören, es bedeutet, Danke zu sagen, es geht auch um kleine Dinge. Es geht hier aber auch darum, wie man den Übergang zum Verkauf von Lösungen angeht. Wie erklärt man die Software-Planung? Wie bezieht man sich auf den Nutzen für das Unternehmen? Wie kann man etwas über das Geschäft von jemandem erfahren, damit man einen Überblick darüber erhält, welche Lösungen dazu passen?

ZDNet: Glauben Sie, dass auf den Verkauf hier Herausforderungen zukommen? Letztendlich hat man dort in der Vergangenheit nicht viel damit zu tun gehabt, damit ist der Bereich Lösungen so etwas wie Neuland.

Turner:: Unsere Leute warten darauf, weil unsere Kunden und unsere Partner darauf warten. Wir müssen hier also nichts ankurbeln. Wir müssen hier einfach Unterstützungsarbeit leisten.

ZDNet: Ballmer erwähnte neulich, dass es große Anstrengungen in Bezug auf die Veröffentlichung von Vista und Office 2007 geben werde. Können Sie uns mehr darüber sagen, was diese Veröffentlichung beinhalten wird? Sind Sie daran beteiligt?

Turner:: Oh ja, Marketing und Public Relations und alle Bereiche, mit denen ich zu tun habe. Bezüglich der Veröffentlichung von Windows und Office 2007 möchte ich Ihnen sagen, dass dies aus offensichtlichen Gründen das Größte ist, was das Unternehmen seit vielen Jahren auf den Weg gebracht hat und das Unternehmen hat schon in der Vergangenheit große Veröffentlichungen sehr sehr gut gehandhabt. Man lernt vieles aus Vergangenem, man sieht, wie sich die Umgebung verändert hat und wie man sich den veränderten Umständen anpasst.

ZDNet: Sie haben heute Morgen in Ihrer Rede das „One Microsoft“-Konzept erwähnt. Ich denke, Sie haben davon in Hinblick auf die Beziehungen zu den Partnern gesprochen. Aber gilt das Konzept auch innerhalb von Microsoft – der Gedanke die vielen Bereiche des Unternehmens zusammenzubringen?

Turner:: Ganz gewiss tut es das und die „People Ready“-Kampagne, die derzeit läuft, zeigt auch, wie wir Microsoft führen möchten. Ich bin ein großer Befürworter, Unterstützer und Förderer dieser Initiative. Es geht darum, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Es geht darum, sicher zu stellen, dass wir alle den gleichen Stand haben. Ich glaube, dass Menschen führen heißt, alle auf den gleichen Stand zu bringen.

Themenseiten: IT-Business, Microsoft, Strategien, Windows Vista

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu „Mein Job ist es, Microsoft neu zu erfinden“

Kommentar hinzufügen
  • Am 9. Oktober 2006 um 17:54 von Lümmel

    Nette Versprechen ;-)
    Jedes Kind lernt früh, dass Versprechen gebrochen werden. War wohl schon immer so. Die Zeit wird’s zeigen. Die Lobesgesten vom Autor würde ich jetzt (noch) in der Form teilen. Dazu müssten diese fraglichen Patente z. B. an’s W3C abgetreten werden. Aber der Artikel liefert ja gute Gründe weshalb das nicht gescehen wird. Also easy…wir werden sehen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *