Markenhersteller auf Kriegsfuß mit Ebay

Produktpiraterie wird zu Problem für Online-Auktionshaus

Einige französische Markenhersteller wie L’Oreal und Louis Vuitton LVMH wollen das Internetauktionshaus Ebay wegen Produktpiraterie verklagen. Da die Wege zu den eigentlichen kriminellen Herstellern oft äußerst unwegsam sind, fordern die Unternehmen die Handelsplattform auf gerichtlicher Basis dazu auf, den Kampf zu verschärfen.

Aus Sicht der klagenden Markenhersteller geht Ebay mit den Produktpiraten viel zu sanft um und soll nun deshalb Schadenersatz bezahlen, berichtet das „Handelsblatt“. Insgesamt 400 Unternehmen haben sich zusammengetan und wollen die Auktionsplattform zur Verantwortung ziehen.

Nach Schätzungen der Union des Fabricants (Unifab) entgehen den Markenherstellern jährlich zwischen 200 und 300 Milliarden Euro an Einnahmen aufgrund von Produktpiraterie. Ebay reagiere immer erst dann, wenn Unternehmen melden, dass auf den Seiten der Auktionsplattform gefälschte Waren angeboten werden, ärgert sich Marc-Antoine Jamet, Präsident der Unifab, im Handelsblatt-Interview. Zwar würden die betreffenden Seiten dann gesperrt, gegen die Hintermänner gehe Ebay jedoch nicht vor. Das Onlineportal gibt sich selbst jedoch keine Schuld. Der Verkauf gefälschter Waren sei bei Ebay verboten, so die knappe Antwort aus dem Unternehmen.

Die Markenhersteller kämpfen immer stärker gegen Betreiber von Internetshops und Suchmaschinen, um der Produktpiraterie Einhalt zu gebieten. Erst im vergangenen Juni wurde Google nach einer Klage des Luxusartikel-Herstellers LVMH zu einer Schadenersatzzahlung von 300.000 Euro verurteilt. Aus Sicht der Richter hatte LVMH Schaden erlitten, da User über Google zu Webseiten gelangten, die gefälschte Produkte der Marke Loius Vuitton anboten. Seither darf der Suchmaschinenbetreiber in der Werberubrik keine Anzeigen von Unternehmen mehr präsentieren, die Marken des Luxuskonzerns ohne Genehmigung nutzen.

Grundsätzlich gehe es den klagenden Unternehmen nun weniger um das Geld, als eine Änderung des Verhaltens der Online-Händler. Laut Jamet finde Produktpiraterie in Europa vor allem via Internet statt. Unifab fordert von Ebay eine Sperre all jener User, die sich etwas zu Schulden kommen lassen. Bisherige Treffen mit dem Auktionsportal hätten keine gewünschten Maßnahmen nach sich gezogen.

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Neueste Kommentare 

6 Kommentare zu Markenhersteller auf Kriegsfuß mit Ebay

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  • Am 25. August 2006 um 10:17 von Reinhard

    Markenpiraterie
    Keine Frage, dass Markenpiraterie kein Kavaliersdelikt ist. Insbesondere im Bereich der KFZ-Ersatzteile besteht hier eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben. Aber wir wollen doch mal festhalten, dass kein Normalverdiener z.B. eine Geldbörse von Louis Vuitton für ca. 800 -1200 Euro kaufen wird. Gerade bei den Luxusgütern scheint mir der angeblich Verlust stark hochgerechnet zu sein.

  • Am 24. August 2006 um 15:52 von Markus

    Hoffentlich hilfts…
    Ich hoffe wirklich sehr, dass ebay etwas gegen diese Piraterie zu unternehmen weiß. Ich denke allerdings weniger an die großen Unternehmen, sondern vielmehr an die Käufer. Mir ist es schon einige Male passiert, dass ich "originale" Markenkleidung ersteigert habe, die schlicht und ergreifend (zum Teil schlecht) gefälscht war. Ich habe zwar immer wieder mein Geld zurück bekommen (einmal mußte ich mit einer Anzeige drohen), lästig war es aber dennoch. Wenn ich z.B. ein Krokodil auf meinem Shirt haben will, dann will ich auch ein Original. Derzeit kaufe ich meine Kleidung nur noch im Kaufhaus…

    • Am 25. August 2006 um 9:14 von xx

      AW: Hoffentlich hilfts…
      Tja so ist das eben, wenn man meint für € 20 eine Levis Jeans zu bekommen.

      Komisch dass jeder dann danach immer überrrascht tut wenn es sich dann als Fälschung herausstellt.
      Dann will keiner was davon gewußt haben, klar.. wie immer eben..

    • Am 25. August 2006 um 9:35 von Paul

      AW: AW: Hoffentlich hilfts…
      Darum gehts nicht. Als arbeitender Single ist es oft wesentlich praktischer sich etwas zu bestellen als lange in der Stadt danach zu suchen. Und als Landbewohner ist halt im Internet die Auswahl größer. Oft hat man auch kein reales Preisgefühl. Generel sollte EBAY jeden Verstoß gegen Markennamen konsequent verfolgen. Mehr Qualität im Angebot kommt uns allen zugute.
      Und diese schmuddeligen Produktpiraten, oder einfacher gesagt, diese windigen Betrüger sollen Ihre Geschäfte nicht in mein Wohnzimmer tragen dürfen, dafür muss EBAY sorgen.

    • Am 25. August 2006 um 11:43 von Toadie

      AW: AW: Hoffentlich hilfts…
      Komisch nur dass man in Amiland durchaus ne original Levis für umgerechnet 20 EUR kaufen kann, bei anderen Artikeln ist das ähnlich (z.B. Elektronik, Medikamente oder Autos) …

    • Am 4. Oktober 2006 um 12:07 von Tobias

      AW: Hoffentlich hilfts…
      Im Internet gibt’s eine Plattform für alle Betrogenen, um solche Fälle zu melden. Die Initiative heisst "Schwarzes Schaf"

      >> http://www.das-schwarze-schaf.com <<

      und jeden Monat wird wieder ein Betrüger gekürt, mit allem Drum und Dran.

      Ich kann nur raten die Erfahrungen auch der Öffentlichkeit bekannt zu machen, dann gehts denen hoffentlich bald an den Kragen.

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