Vorab: Die durchgeführten Leistungtests erlauben noch keine Einschätzung des Mac Pro als professionelle Workstation. Als Vergleichsmöglichkeit wurde ein System mit Core 2 Duo Extreme X6800 aufgesetzt. Interessanter wäre ein direkter Vergleich mit einer Dell Precision 690 – dies soll sobald möglich nachgeholt werden.
Die folgenden Messungen stellen also einen Vergleich zwischen Mac Pro und einem High-End-Windows-PC dar – nicht aber den zwischen zwei Workstations. Es wurde versucht, einige typische Einsatzmöglichkeiten des Mac Pro zu simulieren.
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Viele Workstation-Nutzer wissen, dass man professionelle Systeme mit unterschiedlichen Betriebssystemen am besten auf Anwendungsstufe vergleicht. Je nachdem, für welche Plattform eine Anwendung optimiert ist, wird sie auf diesem oder jenem System besser laufen.
So steht der Mac Pro bei Tests mit Itunes und Quicktime an erster Position – aber beide Programme stammen direkt von Apple und waren zuerst auf Mac OS zugeschnitten. Encodiert man aber ein Video mit DivX, liegt das Windows-System vorne. Den DivX-Codec gibt es erst seit kurzem für Mac OS, aber schon seit Jahren für Windows. Diese Tests haben dennoch ihren Wert – sie sagen etwas darüber aus, welche Plattform für welche Anwendung besonders geeignet ist. Man kann auf dieser Basis jedoch nicht sagen, dass das Windows-System besser für Videobearbeitung geeignet ist – das hängt von der eingesetzten Software ab.
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Wie schon bei früheren Tests von intelbasierten Macs hat ein Test mit Photoshop begrenzte Aussagefähigkeit: Adobe hat seine Software noch nicht für die Intel-Plattform konvertiert. Photoshop läuft auf dem Mac Pro in Emulation durch Rosetta – und deshalb zwangsweise langsam. Bis zur Veröffentlichung einer angepassten Photoshop-Version hat jedoch auch dieser Test Aussagekraft, da Anwender von Photoshop bis dahin (voraussichtlich 2007) mit der schwachen Performance leben müssen – von Umwegen wie Boot Camp einmal abgesehen. Allerdings schneidet der Mac Pro im Photoshop-Test überraschend gut ab und liegt nur 45 Sekunden hinter dem Windows-System.
Der vielleicht aufschlussreichste Test ist Cinebench, der Videowiedergabe mit einem oder mehreren Threads ermöglicht. Schon bei einem Thread liegt der Mac Pro ein gutes Stück vorn, aber wenn der Test mehrere Threads startet, zieht der Mac Pro davon. Er erzielt etwa das dreifache Ergebnis des Windows-Systems. Das ist zum einen nicht so überraschend, da ein System mit vier Cores natürlich schneller ist als eines mit zwei Cores. Andererseits kann man eben derzeit keinen Windows-PC mit vier Prozessorkernen kaufen, und der Test bestätigt, dass der Mac Pro Video weitaus schneller rendert als der leistungsfähigste Windows-PC mit Core 2 Duo, den man im Laden finden kann.
Im Quake-4-Test herrschen nicht ganz ausgeglichene Verhältnisse: Der Windows-Rechner hat mit der Geforce 7600 GT eine höher getaktete Grafikkarte als die Geforce 7300 GT des Mac Pro. Allerdings müssen sich zukünftige Mac-Pro-Anwender daran gewöhnen, dass sie wenig Auswahl an Grafikkarten haben – und das nächstbessere Modell, die ATI Radeon X1900 XT, kostet gleich 240 Euro mehr. Man kann Quake 4 auf dem Mac mit der Basis-Ausstattung aber durchaus spielen, sogar bei einer Auflösung von 1600 mal 1200 Pixeln. Dann beträgt die Wiederholfrequenz 31,6 Frames pro Sekunde.
Service und Support
Der Apple-Service bleibt weiter schwach, und bei einem High-End-System wie dem Mac Pro spielt dieser Faktor eine besonders große Rolle. Standardmäßig ist eine einjährige Garantie vorgesehen, aber nur die ersten 90 Tage kann man den Telefonsupport nutzen. Gegen einen Aufpreis von 319 Euro verlängern sich beide Laufzeiten auf drei Jahre. Immerhin hat Apple sehr hilfreiche Web-Foren und Support-Seiten mit zahlreichen Informationen.
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