Windows Vista: Wie stabil ist der Release Candidate 1?

Zu den am kontroversesten diskutierten Features von Windows Vista gehört User Account Protection. Anwender sollen standardmäßig nicht mehr mit Administrator-Rechten arbeiten, sondern in einem eingeschränkten Modus. Um potentiell schädliche Aktionen wie die Installation eines Programms durchzuführen, müssen erst einmal die Login-Daten des Admins in einem separaten Fenster eingegeben werden.

Da in vorangegangenen Releases schon bei geringsten Änderungen (etwa Löschen eines Desktop-Icons) das Eingabefenster erschien, geriet User Account Protection schnell in die Kritik. Für den Release Candidate 1 kann zumindest teilweise Entwarnung gegeben werden: Das Feature macht sich jetzt deutlich seltener bemerkbar und wurde auf ein erträglicheres Maß reduziert. So funktioniert das Löschen von Desktop-Icons oder das Öffnen des Task-Managers wie bisher.

Trotzdem werden noch immer zahlreiche Einstellungen, beispielsweise in der Systemsteuerung, erst nach dem Admin-Login durchgeführt. Gerade in der Einrichtungsphase konfrontiert Vista den Anwender immer noch häufig damit. Ob das Feature am Ende tatsächlich den erhofften Sicherheitsgewinn bringt, muss sich erst noch herausstellen.

Fazit:

Windows Vista Release Candidate 1 ist ein weiterer Schritt in Richtung Final. Seit der Beta 2 hat das Produkt in allen Bereichen erheblich gewonnen. Insbesondere die hohe Performance bei der Bedienung des Desktops überzeugt. Leider hat es Microsoft trotz der optischen Auffrischung des Desktops verpasst, eine wirklich konsistente Bedienung zu implementieren. Dies stellt zwar in den meisten Bereichen keine ernsthafte Beeinträchtigung der Usability dar, wäre für ein Release dieser Größenordnung aber wünschenswert gewesen.

Die größten Probleme mit Windows Vista machen nach wie vor die Treiber. Zwar erkennt das Betriebssyetem sämtliche Hardware des Testrechners auf Anhieb, nach einer Rückkehr aus dem Stromsparmodus funktioniert jedoch das Netzwerk nicht mehr. Im Internet tauchen zudem immer wieder Berichte über noch fehlende oder fehlerhafte Treiber auf. Hier sind die Hardwarehersteller aufgerufen, ihren Beitrag zu einem stabilen System zu leisten.

Wenn in den nächsten Wochen nicht noch schwere Fehler auftauchen, soll Windows Vista im Oktober oder Anfang November fertiggestellt werden und dann im Januar 2007 in den Handel kommen. Microsoft bestätigte dies nochmals auf einer Veranstaltung am Rande der IFA.

Themenseiten: Betriebssystem, Microsoft, Windows Vista

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