Siemens erhöht Gehalt seiner Vorstandsmitglieder um 30 Prozent

In Zukunft sollen derartige Sprünge vermieden werden

Die Vorstandsmitglieder des Münchner Siemens-Konzerns dürfen sich über eine kräftige Gehaltserhöhung freuen. Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer will im laufenden Geschäftsjahr die Gehälter seiner Spitzenmanager um durchschnittlich 30 Prozent erhöhen, wie das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ kürzlich berichtete. Auch Siemens-Sprecher Peik von Bestenbostel bestätigte die Pläne des Aufsichtsratsvorsitzenden.

Bisher wurden die Bezüge des Aufsichtsrats alle drei Jahre überprüft. Um derartig große Sprünge in Zukunft zu vermeiden, plant Pierer die Überprüfungen von nun an in kürzeren Abständen durchzuführen. „Ich habe mir die Vergütung von Vorständen anderer DAX-Unternehmen genau angesehen, mit zahlreichen Fachleuten gesprochen und sogar Gutachten eingeholt“, verteidigt Pierer seine Pläne gegenüber dem Spiegel. „Dabei habe ich festgestellt, dass die Siemens-Vorstände nach drei Jahren ohne Gehaltserhöhung inzwischen am unteren Ende vergleichbarer Unternehmen liegen.“

Abgesehen von der Erhöhung der Gehälter sind noch weitere Änderungen vorgesehen. Auch die erfolgsabhängigen Zieleinkommen sollen um 20 Prozent erhöht werden. Die Einkommen aus dem direkten Bezug von Aktien sollen um 50 Prozent steigen. Wegfallen werden hingegen sämtliche Aktienoptionen.

Angesichts des Sparkurses, den Siemens-Chef Klaus Kleinfeld seit einiger Zeit verfolgt, könnte die geplante Gehaltserhöhung allerdings einige Leute vor den Kopf stoßen. Dieser arbeitet daran, Siemens auf bessere Renditen zu trimmen, wie die „Financial Times Deutschland“ berichtet. Laut Experten sollte die besonders problematische Sparte SBS, die IT-Dienstleistungstochter, vollkommen aufgelöst werden. Ein groß angelegter Umbau ist bereits geplant, darin ist auch die Schließung von Standorten vorgesehen.

Themenseiten: Business

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

18 Kommentare zu Siemens erhöht Gehalt seiner Vorstandsmitglieder um 30 Prozent

Kommentar hinzufügen
  • Am 2. Oktober 2006 um 7:03 von Paul

    Vorstand sahnt ab -> Zulieferer in die Pleite
    Siemens erhöht die Gehälter der Vorstandsmitglieder ?
    Gleichzeitig stehen die Zulieferer der Automobilindustrie unter extremen Druck. Jedes Jahr gibt es Preisnachlässe bis zu 5%. Wir steuern alle in die Pleite und der Vorstand sahnt immer weiter ab !

  • Am 22. September 2006 um 11:56 von Der Skeptiker

    Was ist gerecht für den deutschen Michel?
    Es herrscht Tariffreiheit. Wenn Shareholder und Aufsichtsrat sich über Gehälter vergleichen, dann hat die Öffentlichkeit und die Politik zu schweigen! Auch SPD und CSU müssen dann ruhig sein. Schließlich fordern die Gewerkschaften das Gleiche.

    Es geht im Summe um 4,5 Mio. EUR. Verteilt man das auf 450.000 Siemensianer in der ganzen Welt, dann sind das nicht einmal 1 EUR pro Monat und MA.

    Wenn die Gehälter der Siemens Manager am unteren Ende liegen, und das glaube ich, dann gibt es mittelfristig einen Brain-Drain bei Siemens und der Laden geht den Bach runter.

    Deutschland und Dein Neid! Was hier zu hören war geht ins Abstruse.

    Deutschland die Fahne hoch und alles Geld her zu den kleinen Arbeitern. Hatten wir das nicht schon einmal?

    Man kann Siemens boykottieren. Aber wo will man das schon noch. Handys weg, Telefone weg, Computer weg, Waschmaschinen weg.

    Siemens hat sich vom deutschen Bürger befreit. Beste Voraussetzung auf der Welt Geld zu verdienen, ohne dass der Deutsche Michel mit erhobenem Finger das Unternehmen maßregelt.

    Das haben wir nun davon 300.000 Stellen im Ausland, weil wir so spießig und neidisch sind.

    Pech gehabt, deutscher Michel. Andere Länder sind fleißiger und kluger.

    • Am 27. September 2006 um 10:38 von Wolfgang Marb

      AW: Was ist gerecht für den deutschen Michel?
      Anscheinend haben Sie auch keinen Bezug mehr zum Geld. Wie soll das weiter gehen? Immer mehr und mehr. Glauben Sie doch ja nicht, daß so ein Mensch glücklicher ist. Im gegenteil. Immer noch mehr Bodyguard und vor allem keine echte Freunde. Und noch was zum Ausland. Hier ist die in meinen Augen unverschämte Selbstbedienungsmentalität noch stärker verbreitet, was allerdings auch zu größerer Kriminalität der ärmeren Bürger führt.

  • Am 21. September 2006 um 0:07 von Hagen Bazin

    Nicht nur Unverschämt sondern Schamlos
    Schamlos ist das einzige was mir dazu einfällt. Vielleicht sollten die Siemsn Mitarbeiter ihre Abreit niederlegen und ihren Chef mal den nackten Arsch zeigen. Aber wie immer. Mit den Duetschen kann man es ja machen. Wird Zeit das Mensch sich wehrt.

  • Am 19. September 2006 um 7:54 von Clint

    Überprüfungen von nun an in kürzeren Abständen
    Zitat "…Bisher wurden die Bezüge des Aufsichtsrats alle drei Jahre überprüft. Um derartig große Sprünge in Zukunft zu vermeiden, plant Pierer die Überprüfungen von nun an in kürzeren Abständen durchzuführen…"

    Wahrscheinlich jetzt jedes Jahr und dann nur um 10% ;-)

    • Am 19. September 2006 um 10:29 von bazille

      AW: Überprüfungen von nun an in kürzeren Abständen
      ne, jedes jahr 15%, ist ja deutlich weniger als 30%

  • Am 19. September 2006 um 2:15 von Stefan

    Laufen nicht alle dem Geld nach …
    Letztlich versucht jeder soviel rauszuholen wie es geht – die Gewerkschaft und die Manager. Danach geht es einkaufen … mindestens 30% kommt aus China … was ist nun Folge und was ist Ursache … seht doch mal wo die Euros hinfliessen … die Manager die die Gueter in China produzieren und hier in Deutschland schmackhaft machen, haben doch erfolgreich den Gewinn maximiert – sowas muss belohnt werden. Leidet den in Deutschland jemand, wenn die Duennsaeure (Farben)/Produktionsgifte (Chips) jetzt in Asien anfallen – Wenn in Asien das Lohnniveau sich dem in Deutschland angeglichen hat wird es wieder ruhiger – willkommen im Club der Weber – Die Personalabteilung bei Siemens hat vielleicht festgestellt das die guten Manager nun wo anderst arbeiten … warum haben es die Siemens Handymanager nicht verstanden erfolgreicher zu sein? Vielleicht haetten da andere dran sein muessen – wer weiss – die Arbeiten vielleicht nun bei Nokia oder Erickson und rollen den Deutschen Markt auf …

  • Am 18. September 2006 um 22:08 von Kennich

    Nach Leistung
    Jeder sollte nach Leistung bezahlt werden… aber dann würden einige der Konzernchefs ja ab morgen Sozialhilfe bekommen ;-)

    Spaß beiseite. 30 % sind schon wirklich viel. Aber als dummdreist empfinde ich Äußerungen wie "Um derartig große Sprünge in Zukunft zu vermeiden, plant Pierer die Überprüfungen von nun an in kürzeren Abständen durchzuführen.".

    Halten die Ihre potentiellen Kunden wirklich für so dumm ? Ob ich nun jedes Jahr 10 % mehr zahle oder alle drei Jahre 30 % – also als Vorstand wäre ich persönlich für erstere Lösung :-) Und jetzt alle mal nachrechnen !

  • Am 18. September 2006 um 10:17 von GAL8888

    30 Prozent ? Wovon?
    Solange nicht bekannt ist wieviel diese 30 Prozent in Euro letztlich sind,ist diese Meldung eigentlich völlig uninteressant.
    Spannender wäre, welcher Gesamtbetrag vor und nach dieser Erhöhung an den Vorstand von Siemens pro Jahr ausgezahlt wird. Nach Steuern, versteht sich. Alles andere ist Meinungsmache und bietet keine Möglichkeit die Summen, um die es hier geht im internationalen Rahmen zu vergleichen.

    • Am 18. September 2006 um 10:49 von Zehn Hanir

      AW: 30 Prozent ? Wovon?
      Ich will die gar nicht im internationalen Rahmen vergleichen…..
      (Ausser es gibt woanders noch das System der SOZIALEN Marktwirtschaft)
      Solange nicht ein Tarifabschluss für die Leute die produzieren und entwickeln auch mit 30 % Erhöhung läuft, interessierts mich nicht.
      Und von Verantwortung Solidarität keine Spur……. Nur GIER……

    • Am 18. September 2006 um 19:08 von Butze

      AW: AW: 30 Prozent ? Wovon?
      seh ich genauso, über 30% würde sich einer der das geld erwirtschafftet und dafür 60h die woche arbeiten geht freuen.
      selbst wenn die herren manager nur 10.000 im momant bekommen, dann sind 13.000 mit einem mal nich schlecht…

    • Am 19. September 2006 um 15:47 von None

      AW: AW: AW: 30 Prozent ? Wovon?
      Moin,

      ich denke nicht, dass die Masse der Arbeiter 60 Stunden die Woche macht. Soweit ich weiß, besucht einen dann der Betriebsrat und rät zur Freizeit.

      Persönlich finde ich 30 % Gehaltssteigerung schon recht ordentlich. Allerdings werden auch die Manager kontrolliert und müssen sich verantworten. Da gibt es nämlich Shareholder, denen die Rendite heilig ist.

      Das Argument der Solidarität ist Quatsch. Ich kann mich an ein Unternehmen erinnern, in dem jeder Mitarbeiter Solidarität beweisen und eine geringen Kürzung für den Erhalt von Arbeitsplätzen hinnehmen solte. Fast alle Mitarbeiter stimmten dagegen und die Arbeitsplätze wurden abgebaut.

      Wenn schon unter den Erfindern der Solidarität keine mehr besteht, beweist das nur, das Solidarität ein Argument von idealistischen Sozialromantikern ist. Meiner Meinung nach ist das nur ein Argument, um möglichst viele möglichst gleich zu machen.

      Gruß,

      None

    • Am 21. September 2006 um 0:11 von Hagen Bazin

      AW: AW: AW: AW: 30 Prozent ? Wovon?
      Wer erarbeitet denn dieses Geld? Hm?
      Und was heisst hier Sozialromantik? Wenn man damit argumentiert, dann folgendes: Der Mountainbiker der sich den Berg runterstürzt und sich alle Knochen bricht. Warum muss ich da was für zahlen? Seh ich nicht ein? Okay. Dann sollten sich die Herren aber warm anziehen. Denn keine Solidarität bedeutet nämlcih auch keine soziale Kontrolle mehr.
      Also Hoch mit den Ärmeln und her mit der Wut? Kann ja wohl nich sein oder?

  • Am 18. September 2006 um 9:55 von cocktailmixer

    Abgreifmentalität
    … so nennt es ein Freund von mir und ich denke, er hat recht.

    Die Politiker machen es genauso: Die Steuerzahler müssen bluten, aber Hauptsache, die Diäten stimmen.

  • Am 18. September 2006 um 9:49 von ich

    typisch
    wasser predigen und sekt saufen. pfui!

  • Am 18. September 2006 um 9:40 von Sven Hamer

    Outsourcing bei Siemens auf Vorstand erweitern
    Siemens hat bereits viel Erfahrung mit dem Einsatz kostengünstiger Mitarbeiter aus Niedriglohnländern. Es sollte doch daher kein Problem darstellen, den Unternehmensprofit durch das Outsourcing des Vorstandes noch zu steigern.

    • Am 19. September 2006 um 10:32 von bazille

      machen sie bestimmt
      so ein schnuckeliger zweitdienstsitz auf den malediven mit regelmäßigen dienstflügen hin und zurück, selbstverständlich mit großzügigen spesen und familien sind auch mit eingeladen. das gefällt denen sicher und finanziell drin ist das auch, man entläßt halt einfach noch ein paar mehr mitarbeiter. sind ja noch genug da dafür

  • Am 18. September 2006 um 9:34 von Tyrakos

    Eigentlich schade
    Siemens hätte die Chance nutzen können um zu sagen "Seht her, unser Gewinn fließt nicht in die Manager-Etage, sondern dort hin wo es nötig ist." Meiner Meinung nach verdienen die Herren in den Spitzenpositionen genug. Mit der geplanten erhöhung sollte man lieber Arbeitsplätze sichern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *