Die Zahl der legalen Musikdownloads hat in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. In der ersten Jahreshälfte 2006 wurden insgesamt 11,71 Millionen Musikstücke aus dem Internet käuflich erworben, daraus ergab sich ein Umsatz in Höhe von 21,2 Millionen Euro, wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) heute bekannt gegeben hat. Verglichen mit der ersten Jahreshälfte 2005 ist der Markt demnach um ein Drittel gewachsen. Die Downloadpreise sanken dagegen um rund zehn Cent auf 1,79 Euro. „Wir gehen davon aus, dass sich die Preislage auf diesem Niveau stabilisieren wird“, so Bitkom-Sprecher Stephan Kahl.
Ende 2005 zählte Bitkom insgesamt 19,57 Millionen Musikdownloads mit einem Gesamtumsatz von 35,8 Millionen Euro. Durch die anhaltend positive Entwicklung des Marktes könnte bis Ende des Jahres der Vorjahreswert erneut übertroffen werden. „Nach Quartalen geteilt, konnten wir im ersten Halbjahr einen Anstieg der Downloads und des Umsatzes vom ersten zum zweiten Quartal feststellen, die Dynamik des Marktes ist also noch immer vorhanden. Deshalb rechnen wir auch für das dritte und vierte Quartal mit einem weiteren Wachstum“, erläutert Kahl. Wachstumstreiber scheinen dabei die männlichen Nutzer zu sein. Mit einem Anteil von 64 Prozent liegen sie wie schon in den vergangenen Jahren an vorderster Stelle beim Online-Kauf von Musikstücken.
Auch das Download-Verhalten zeigt in eine neue Richtung. „Die Kunden tendieren mittlerweile dazu, nicht mehr nur einzelne Songs, sondern auch ganze Alben über Downloadbörsen zu kaufen“; erklärt Kahl. Neben dem Kostenfaktor, sei dies auf die Normalisierung des Online-Marktes zurückzuführen. Habe man früher im Handel nicht nur die Single des Lieblingsinterpreten gekauft, so gehe man nun auch bei legalen Downloads dazu über, ganze Alben zu erwerben.
Laut Bitkom ist der Boom des Online-Musik-Marktes vor allem auf die voranschreitende Verbreitung von Breitband-Anschlüssen zurückzuführen. Gemeinsam mit sinkenden Verbindungspreisen könne der gesamte Download-Markt weiter wachsen. Neben Musikdateien entwickle sich auch die Zahl der Video-Downloads deutlich positiv und erreichte in den Sommermonaten bereits neue Rekordwerte. Rund 160.000 Downloads wurden pro Monat gezählt. Damit legte dieser Markt um 45 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Bis Ende des Jahres sollen rund 14 Millionen Breitband-Anschlüsse in ganz Deutschland installiert sein.
Neueste Kommentare
4 Kommentare zu Deutschland: Musik-Downloads auf neuem Höchststand
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
wer`s glaubt …..?
im Vergleich zum physikalischem Tonträgergeschäft ist das ein tropfen auf den heißen Stein. Warum sollter es auch mehr sein ? Downloads sind viel zu teuer ( 1,49 pro Titel ) und leider viel zu schlecht in der gebotenen Qualität. 128 KBit ist ein echter Lacher. Wer auf "richtige" Musik steht weiß ne richtige CD ( oder was auch immer in Zukunft kommt…. ) zu schätzen. Wenn die Netze so schnell sind, warum bieten "sie" die Musik dann nicht in Original Qualität an ?
Was sind schon 600 MB für ein 6fach DSL Anschluß ?
Ja klar…
Ich glaube das diese Meldung nicht wahr ist! Da setzt man auf den psychologischen Effekt, indem man solche Meldungen verbreitet! Ähnlich soll das ja angeblich in Amerika auch mit der Wirtschaft funktionieren, alles Propaganda!
Besser werden
Jetzt muß die gebotene Musik nur noch besser werden. Aber solange in Castingshows á la "Popstars" und "Deutschland sucht den Suppenkaspar" allein die Oberweite oder der Teenie-Kreischfaktor zählen…
Aber mal im ernst. Die x-te Coverversion eines 70er/80er Jahre Titels kaufe ich mir nicht online – die habe ich bereits im Original zu Hause. Und das ist um Längen besser.
http://www.musikbremse.de
Und das obwohl Downloads meist teurer sind als ne richtige CD.