Ob BMW, Daimler-Chrysler, oder andere Konzerne – so gut wie alle prominenten Hersteller betreiben Weblogs, Podcasting und andere Elemente, die auf den einfachen Prinzipien interaktiver Webtechnologien basieren. Allerdings herrscht bei den Big Playern allergrößte Vorsicht, das Thema umfassender einzuführen, auch wegen der nebligen Aura, die den Begriff Social Software im Businessbereich umgibt. Geht es doch zuallererst darum, das eigene Kerngeschäft in Schwung zu bringen, und nicht allzu viel Zeit mit hübschen, aber womöglich nutzlosen Entwicklungswerkzeugen, zu vergeuden.
„Wir evaluieren noch vorsichtig, wo Web 2.0-Technologien überhaupt Sinn machen“, sagt Mary Beth Halprin, Unternehmenssprecherin bei der Daimler-Chrysler Group. Etwas weiter aus der Deckung wagt sich die BMW Group. Derzeit untersucht das Unternehmen in einem Probelauf rund 40 Wikis – offene Seiten zum freien Ideenaustausch – in denen sich unterschiedliche Nutzergruppen gezielt über relevante Fachthemen austauschen. Der geschlossene Nutzerkreis umfasst jeweils etwa zehn Personen.
Daneben gibt es noch für alle Mitarbeiter einen offenen Wiki-Piloten der BMW Group. „Bei geschlossenen Nutzergruppen hat sich der Einsatz von Wikis positiv ausgewirkt, vor allem weil Wissen offen gelegt wurde, das zuvor nur in E-Mails oder in nicht-schriftlicher Form vorhanden war“, sagt Unternehmenssprecher Markus Sagemann. Allerdings steht eine endgültige Bewertung durch die Verantwortlichen noch aus. Insbesondere gelte es Überschneidungen mit bereits existenten IT-Werkzeugen wie Content Management Systemen zu vermeiden.
Trotz der zögerlichen Einstellung vieler Unternehmen sehen die Marktforscher von Gartner Web 2.0 als eines der drei wichtigsten Kernthemen der nächsten zehn Jahre in der IT, mit dem Ziel die „soziale Intelligenz“ besser zu nutzen. Dabei existieren durchaus bereits konkrete Ansatzpunkte für praxisnahe Szenarien. Etwa das „Feintuning am Arbeitsplatz“ in der Automobilproduktion. Mit Hilfe eines vom Institut für Parallele und Verteilte Systeme (IPVS) an der Universität Stuttgart entwickelten Semantic Blogging-Systems liesse sich die alltägliche Kommunikation direkt an den Montagestationen optimieren.
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2 Kommentare zu Durchgestartet: Die Auto-Industrie setzt auf Web 2.0
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Die Autoindustrie sucht Web 2.0 – stylecars.de hat es
Ich bin einer der Betreiber von stylecars.de – dem weltweit ersten Autotainment Marktplatz. Wir haben die Zukunft ;-) auf stylecars.de kann man sich davon überzeugen. stylecars soll das myspace für Autobesitzer werden. Im Gegensatz zu myspace haben wir sogar bereits ein Geschäftsmodell.
User können bloggen. Autos, Literatur und Teile kaufen und verkaufen. Demnächst kommen weitere "social" Komponenten dazu (eigenes Netzwerk abbilden, internes Message-System). Sehr spannendes Thema in dem wir uns da bewegen. Die Site ist erst seit kurzem online. Zur Zeit geht vor allem darum die Nutzerschaft zu vergrößern. Wir arbeiten daran. Web 2.0 ist für mich 80% Transpiration und 20% Innovation.
AW: Die Autoindustrie sucht Web 2.0 – stylecars.de hat es
Hallo Marius,
wir listen eure URL gern auf http://www.autoregional.de. Stylecars hat einen Ansatz für Tuning-Freunde.