Kazaa zahlt zehn Millionen Dollar an Musikverlage

"Urheberrechtsverletzung ist kein Kavaliersdelikt"

Die Downloadplattform Kazaa muss rund zehn Millionen Dollar auf die Konten diverser Musikverlage überweisen. So lautet das Ergebnis des letzten noch offenen Copyright-Rechtsstreits, der das Internetunternehmen seit Jahren begleitet hat. Die US-Organisation Music Publishers Association hatte 2001 rechtliche Schritte gegen Kazaa eingeleitet.

Details zu der Einigung wurden nicht offiziell bekannt gegeben. Die Betreiber der Internetplattform haben nur mitgeteilt, weiterhin Filter-Software anzuwenden, die Kazaa vor illegalem Austausch von Dateien schützen soll. Im Jahr 2001 hatten Musik- und Filmindustrie Klagen gegen Kazaa sowie die Plattformen Grokster und Morpheus eingereicht. Im vergangenen Juli hatte Kazaa, ein Tochterunternehmen der australischen Sharman Networks, den Rechtsstreit mit Künstlern und Filmstudios durch einen Vergleich beigelegt. Die Downloadplattform stimmte zu, mindestens 115 Millionen Dollar an Entschädigungen zu bezahlen. Die Auseinandersetzung mit den Musikverlagen war bislang der letzte noch ungeklärte Fall.

Bei den Streitfragen zwischen Musikindustrie und Internetplattformen zeichnen sich inzwischen Trends zu unterschiedlichen Vorgehensweisen ab. Während vor einigen Jahren seitens der Plattenfirmen ausschließlich mit Klagen reagiert wurde, suchen manche nun langsam auch nach Kooperationsmöglichkeiten. Viele Labels arbeiten inzwischen mit populären Webseiten wie Youtube, Myspace, Google oder Yahoo zusammen und teilen die lukrativen Werbeeinnahmen untereinander auf.

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