Mit Notebook an der US-Grenze: kein Recht auf Privatsphäre

Eine hundertprozentige Sicherheit bleibt aber eine Illusion, das bestätigt auch Sicherheitsexperte Felix Lindner von der Berliner Sabre Labs. Die Sicherheit von kryptographischen Methoden basiere auf einem bekannten Algorithmus und einem geheimen Schlüssel. Solange Sicherheitsanbieter keine Hintertüren in ihre Software eingebaut hätten, was nicht nachprüfbar sei, seien verschlüsselte Laptops zwar relativ sicher vor den Behörden. „Doch können die Behörden den Besitzer mit verschiedenen unangenehmen Mitteln zwingen, das Passwort herauszugeben“, gibt Lindner zu bedenken.

Sabre Labs verweist zudem neben Windows auch auf Open-Source-basierte Lösungen, die einerseits einsehbaren Quellcode und damit mehr Sicherheit vor Hintertüren bieten, andererseits so genannte „plausible Abstreitbarkeit“ offerieren. Damit ist gemeint, dass sich der verschlüsselte Laptop nicht gleich mit einer Passwortabfrage meldet, die den Schutzmechnismus verrät. „Die Benutzbarkeit solcher Lösungen ist mittlerweile gut und somit auch für Business-Kunden geeignet“, sagt Lindner. Trotz dieser Möglichkeiten plädiert auch er für das derzeit probateste Schutzmittel, um gegen das Prozedere zu demonstrieren, nämlich einfach keine Reisen in die USA zu unternehmen.

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Neueste Kommentare 

3 Kommentare zu Mit Notebook an der US-Grenze: kein Recht auf Privatsphäre

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  • Am 14. Februar 2007 um 13:07 von Faustus

    USA, Land der unbegrenzten Beschränktheit
    Die Amis werden immer paranoider.

  • Am 10. Dezember 2006 um 2:25 von Kutzi

    Mit Notebook an der US-Grenze: kein Recht auf Privatsphäre
    no go area

  • Am 4. Dezember 2006 um 16:37 von bernd54el

    Welche Naivität; legale Spionage
    Mit Bezug auf das sogenannte Nationale Interesse (was in erster Linie das wirtschaftliche Interesse einiger dominierender Unternehmen ist) wird schon seit jeher seitens der USA Datenklau in großem Umfang betrieben. Wieso stehen denn die meisten Web-Kopfstellen immer noch in USA, so dass selbst Datenverkehr, der mit USA nichts zu tun hat, dort gescannt werden kann. Andererseits ist der kleine Zollbeamte mit der Bearbeitung der bei ihm auflaufenden Datenfülle völlig überfordert, so dass ihm vielfach nichts anderes übrig bleibt, z. B. ein Notebook vorsorglich zu horten, bis es ein ebenso inkompetenter Kollege freigibt. Nach aussen hin wird dann ganz wichtig getan, jedoch dabei vergessen, das das nationale Image den Bach runter geht.

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