Strato will sich auch über Deutschland hinaus im Kampf gegen Internet-Kriminalität engagieren. Das kündigte Damian Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Strato AG, bei seiner Wahl zum 2. Vorsitzenden der im Jahr 2000 gegründeten Sicherheitsinitiative „No Abuse in Internet“ (NAIIN) in Berlin an. Neben Schmidt wurden Arthur Wetzel, Marcus Ross und der Berliner Rechtsanwalt Sven Peitzner in den NAIIN-Vorstand gewählt.
Schmidt will die Initiative insbesondere dabei unterstützen, auf eine Harmonisierung des europäischen Rechts hinzuwirken: „Strato erlebt täglich, dass jedes Land etwas anderes darunter versteht, was im Internet legal ist und was nicht. Im globalen Medium Internet reicht es nicht, national handlungsfähig zu sein. Nur ein länderübergreifender Rechtsrahmen schafft die Voraussetzungen dafür, Missbrauch im Netz wirkungsvoll zu unterbinden.“
NAIIN verzeichnete in den vergangenen fünf Jahren einen rapiden Anstieg der Kriminalität im Internet. Laut der Initiative hat nicht nur die Zahl der Betrugsdelikte und illegalen Web-Inhalte zugenommen, sondern auch die der sexuellen Übergriffe auf Kinder. In den vergangenen Jahren sei man mehr als 126.000 Hinweisen aus der Bevölkerung nachgegangen.
NAIIN-Präsident Arthur Wetzel unterstrich in diesem Zusammenhang die soziale Verantwortung der Internet-Dienstleister. „Bislang unternimmt die Internet-Wirtschaft viel zu wenig und wundert sich dann, wenn die Politik regulierend eingreift. Daher rufen wir alle verantwortungsbewussten Unternehmen auf, sich dem Kampf unter anderem gegen Kinderpornografie, Rechtsextremismus und Online-Betrug anzuschließen“, so Wetzel. Der Präsident zeigte sich vor allem von den Global-Playern enttäuscht, die sich dem Problem eher mit Image-Kampagnen als mit inhaltlicher Arbeit annäherten.
„Gerade Unternehmen, die eine beherrschende Stellung in ihrem Marktsegment einnehmen, sollten sich auch aktiv für einen klaren Rechtsrahmen im Internet einsetzen“, sagte Schmidt. NAIIN biete die richtige Plattform, um gemeinsam mit politischen Entscheidern an den offenen Fragen zu arbeiten. Denn wo im Internet die Freiheit ende und der Missbrauch beginne, könnten und dürften nicht einzelne Unternehmen allein entscheiden.
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