Besonders negativ wirkt die Übertreibung der möglichen Folgen der Umsatzsteuererhöhung. Dazu gehört das Gerede, die „größte Steuererhöhung der Bundesrepublik“ könne den Aufschwung abwürgen. Andere nützen die Maßnahme als schwarzen Peter. So bezichtigt etwa der wegen Preiserhöhungen in die Defensive geratene Verband der Energiewirtschaft die Mehrwertsteuer – unter Hintanstellung der dramatischen Veränderungen am Weltmarkt – als Haupttreiber der Teuerung.
Nepp und Panikmache im Vorfeld dürften durchaus zu einem Nachlassen der Kaufbereitschaft bei den Konsumenten führen. Anders als im IT-Bereich rechnen daher die meisten Wirtschaftsverbände mit einem Rückgang des allgemeinen Wachstums von 2,5 auf 1,5 Prozent.
Nach Umfragen der Dialego-Marktforscher beabsichtigen die Deutschen, vor allem die Anschaffung langlebiger Produkte wie Möbel und Autos zurückzustellen. Dabei ist die Gefahr viel größer, dass bei kurzfristigen Konsumgütern wie der Tasse Kaffee, Obst oder Waschmittel „aufgerundet“ wird. Sofern es sich dabei um Produkte mit extrem niedrigen Margen handelt, kann sich die Prognose von Lexmark bewahrheiten, dass vor allem kleine Unternehmen leichte Verluste hinnehmen müssen, weil sie die Mehrwertsteuer für ihre IT-Anschaffungen eventuell nicht voll auf die Kunden umlegen können. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die IT-Investitionen in der Regel nicht mit mehr als fünf Prozent der Gesamtkosten eines Unternehmens zu Buch schlagen. Kurz: Wie man es auch wendet, IT-Investitionen sind von der Mehrwertsteuer-Erhöhung kaum betroffen.
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