Studie: IT-Branche schert sich nicht um Stromverbrauch

"Viele CIOs sind immer noch der Auffassung, Umweltfreundlichkeit koste Geld"

Laut einer Intel-Studie spielt das Thema Energiesparen bei vielen Unternehmen keine oder nur eine untergeordnete Rolle. 80 Prozent aller befragten Firmen haben noch nie ihren Energieverbrauch überprüft. Nur 29 Prozent investieren in energieeffiziente PCs.

Die Mehrzahl der Unternehmen erwartet aufgrund steigender Strompreise in den nächsten drei Jahren eine Explosion der Energiekosten. Mit 94 Prozent ist sich ebenfalls ein Großteil bewusst, dass der Energiekonsum der IT-Branche zu den Hauptgründen für die globale Erwärmung zählt.

IDC-Analyst Daniel Fliescher macht die Angst vor noch höheren Kosten für die Untätigkeit vieler Firmen in Fragen des Energiesparens verantwortlich: „Viele CIOs sind immer noch der Auffassung, Umweltfreundlichkeit koste Geld.“ Er bezweifle zudem, dass die meisten IT-Leiter eine direkte Verbindung zwischen ihren Kaufentscheidungen und dem Weltuntergang sehen.

Ein Einblick in die Gesamtkosten des Unternehmens, inklusive der Energiekosten, könne die IT-Abteilungen möglicherweise zum Umdenken in Energiefragen bewegen. Allerdings müsse dieser Impuls von der Geschäftsleitung ausgehen und sich durch die ganze Firma verbreiten. Entscheidend für das Thema Umweltschutz sei aber letztendlich nur die Frage der Wirtschaftlichkeit, sagte Fliescher.

Gordon Graylish, Chef von Intel EMEA, erklärte, dass seine Verantwortung für den Planeten Erde nur bis zu der Erkenntnis reiche, dass das Ende der Welt auch das Ende der Geschäfte für Intel bedeuten würde. „Ich kümmere mich darum, weil die Welt kein guter Markt wäre, wenn alles versinkt und halb unter Wasser steht.“ Daher müssten Anlagenbauer und Unternehmen wie das seinige Wege finden, den Konsumenten und Firmen die Kaufentscheidung für ein umweltfreundliches Produkt zu erleichtern.

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2 Kommentare zu Studie: IT-Branche schert sich nicht um Stromverbrauch

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  • Am 23. November 2006 um 14:18 von Paul

    Energiekosten
    Leider bekommen Firmen den Strom viel zu billig angeboten als das sie hier Handlungsbedarf sehen. Lieber mit dem Stromlieferanten handeln um den Einkaufspreis zu drücken als mit stromsparenden Prozessoren ähnliche Einsparungen dauerhaft zu erzielen.

    • Am 23. November 2006 um 16:28 von Rumble

      AW: Energiekosten
      Das ist, grade bei den wirklichen Stromfressern wie z.B. Aluminiumproduktion, nur zu wahr. Die Strompreise hätte ich als privater Kunde auch gern.

      Aber es ist auch nur die halbe Wahrheit. Der private Kunde schert sich oft genug auch nur am Rande um den Stromverbrauch. Recht interessant sind dazu z.B. mal die Verbrauchsangaben bei Grafikkarten, die bis jetzt nur bei einem Händler gleich in den technsichen Katalogdaten mit drinstehen… 150 Watt und mehr für eine Grafikkarte und nochmal 100 für den Prozessor, das größte Netzteil, da man auftreiben kann (und dann nur unter halber Last und entsprechend schlechtem Wirkungsgrad läuft), und schon ist eine Kiste zusammengebaut, die locker mal 350, 400 oder mehr Watt aus der Leitung zieht. Und das alles, damit WoW, CS oder SL schön laufen…

      Rumble

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