ZDNet: Aber im Moment müssen Benutzer noch ihren Standort oder eine Postleitzahl eingeben, oder?
Nishar: Ja, aber der nächste Schritt wird sein, auf fortschrittliche Technologien wie GPS (Global Positioning Systems) zurückzugreifen, so dass das Gerät weiß, wo man sich befindet. Wir machen das bereits mit den neuen Mobiltelefonen von Helio. Es geht einzig und allein darum, dem Benutzer das Leben zu vereinfachen.
ZDNet: Was ist der dritte Bestandteil Ihrer Strategie?
Nishar: Bei Mobilgeräten kann es keine Lösungen von der Stange geben, das funktioniert nicht. Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, das Wissen der Welt zu organisieren, daher müssen wir sicherstellen, dass unsere Anwendungen überall auf der Welt funktionieren. Aber man kann sich nicht darauf verlassen, dass Produkte, die in einer bestimmten Region populär sind, dies überall sind.
SMS ist dafür ein gutes Beispiel. Sie sind in Europa sehr beliebt und werden auch in den USA immer weiter verbreitet. Aber in Japan verschickt niemand SMS, sondern man verwendet mobile E-Mail. Daher wäre es wenig sinnvoll, dort eine SMS-basierte Suchanwendung auf den Markt zu bringen, weil die Leute sie einfach nicht nutzen würden. Also müssen wir sicherstellen, dass auf unsere Services weltweit zugegriffen werden kann, die Produktausführung aber lokal erfolgt.
ZDNet: Auf welche Weise will Google denn mit den neu entwickelten Mobilanwendungen Geld verdienen?
Nishar: Wir testen bereits textbasierte mobile Werbung in Japan und einigen anderen Ländern, was bislang recht gut läuft. Das ist also eine Möglichkeit für uns, Geld zu verdienen. Aber ich denke, dass der Mobilbereich noch ein ganz neues Medium ist. Die Anzahl der Benutzer, die über ihre Mobiltelefone auf Datenanwendungen zugreifen, ist noch immer recht klein. Wenn solche Anwendungen weitere Verbreitung finden, werden sich gewiss noch weitere Geschäftsmodelle entwickeln.
ZDNet: Google-CEO Eric Schmidt hat Anfang des Monats gesagt, dass er überzeugt ist, dass mobile Werbung mobiles Telefonieren kostenlos machen kann. Wie soll das genau funktionieren?
Nishar: Was er meinte, war, dass es im Interesse aller Anbieter von Mobilfunk, Inhalten und Anwendungen ist, sicherzustellen, dass jeder, der ein Mobilgerät haben möchte, auch eines erhält. Im Unterschied zum traditionellen Internet basiert der Mobilmarkt auf einem klar definierten Ökosystem: Mobilfunkbetreiber setzen die Preise für Inhalte fest und sorgen für den Zugriff. Die Gerätehersteller wählen die Betriebssysteme aus. Und dann gibt es noch Service-Provider wie Google, die Anwendungen anbieten.
Daher muss das gesamte Ökosystem nach unterschiedlichen Wegen suchen, wie man möglichst viele Benutzer mit mobilen Geräten ausstattet. Mobile Werbung ist da nicht die einzige Möglichkeit. Aber der Markt steht noch ganz am Anfang, daher wissen wir noch nicht, was letztlich dabei herauskommen wird.
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