Der Niagara hat acht Kerne. Die Konkurrenten kritisiert jedoch, dass die einzelnen Kerne im Vergleich mit aktuellen Konkurrenz-Chips wie dem Intel Xeon oder dem Power von IBM recht leichtgewichtig daherkommen. Durch die Fähigkeit, 32 Threads verwalten zu können, könne der Niagara innerhalb eines bestimmten Zeitraums viele Arbeiten parallel verrichten. Er brauche jedoch für die einzelnen Aufgaben relativ lange.
Das Design des Rock ist eher traditionell leistungsorientiert: die Threads laufen sowohl individuell als auch in Kombination schneller. „Rock versucht, eine optimale Leistung für jeden Thread zu erreichen“, sagt Tremblay.
Eine wichtige Rolle bei dieser Leistungsoptimierung kommt den von Sun so genannten „Scout-Threads“ zu. Sie laufen etwa 250 Schritte vor den Haupt-Threads, die vom Chip tatsächlich verarbeitet werden. Die Scouts versuchen, den schnellsten Weg zu bestimmen, wenn sich die gegebenen Befehlssequenzen verzweigen. Zudem rufen sie vermutlich vom Thread benötigte Daten aus dem Hauptspeicher ab. Es steht also ein vergleichsweise schneller Cache-Speicher bereit. „Der Scout ist derjenige, der all die Drecksarbeit macht – gewissermaßen der Schneepflug, der dem Haupt-Thread den Weg bahnt“, erklärt Tremblay.
Sun war mit den Leistungen der Scout-Threads so zufrieden, dass man jedem normalen Thread im Rock-Prozessor einen Scout-Thread zugeordnet hat. Die Threads laufen gewöhnlich zeitversetzt ab, wobei der Haupt-Thread nur dann einen Scout-Thread startet, wenn er gerade auf Daten aus dem Speicher wartet. Auf diese Weise entgehe die Rock-Architektur Hitzeproblemen, so Tremblay. Zudem genüge eine vergleichsweise geringe Taktrate von 1,2 GHz. Die x86-Chips von Intel und AMD bewegen sich auch im Mehrkernbetrieb im Bereich von 3 GHz.
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