Telefongeheimnis: PGP-Erfinder schützt VoIP vor Lauschern

Für die Firewall sehen ZRTP-Pakete aus wie normales RTP über UDP: Der Header nutzt den gleichen Aufbau, nur die Nutzlast, also die eigentlichen Sprachdaten, sind verschlüsselt. SIP baut die Kommunikation auf und kann dafür TLS nutzen, danach folgen die verschlüsselten ZRTP-Pakete.

Zimmermann will sein Protokoll ZRTP in VoIP-Clients integrieren und spricht bereits mit Telekommunikationsanbietern und Herstellern von VoIP-Telefonen und VoIP-Software. Eine erste Kooperation gibt es mit Borderware, einem Anbieter von Sicherheitslösungen. Die Firma hat das Software Development Kit von Zimmermann lizenziert. Zfone vergibt außerdem sein Lib-ZRTP-SDK auf OEM-Basis an Firmen. Derzeit sind der Sourcecode in C und eine API-Dokumentation verfügbar. Das Entwicklerpaket ist auf Linux, Windows XP und Mac OS X getestet und soll in Zukunft auch für die mobilen Betriebssysteme Windows CE und Symbian zur Verfügung stehen.

Zimmermann finanziert das Projekt selbst. Programmiert wird die Software in der Ukraine. Die Beta-Version von Zfone steht derzeit nicht unter der GPL, erst die Vollversion wird unter Lizenz gestellt. Für Entwickler, die eine Software unter GPL-Lizenz entwickeln, steht das Zfone-Lib-ZRTP-SDK gemäß den Richtlinien der GPL frei zur Verfügung. Für Open-Source-Software, die unter anderen Lizenzen veröffentlicht wird, hat Zimmermann eine Art Ausnahmeregelung geschaffen, damit sie ebenfalls ZRTP nutzen und integrieren kann.

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Die Beta-Version von Zfone für Linux, Windows XP und Mac OS steht derzeit auf der Zfone-Website zum freien Download. Sie funktioniert wie ein IP-Filter, sucht nach RTP-Paketen und verschlüsselt sie, wenn dies möglich ist. Die VoIP-Clients X-Lite, Gizmo, und Sjphone wurden bereits erfolgreich damit getestet. Auch mit den Service-Providern Free World Dialup, Iptel.org und Sipphone klappt das sichere Telefonieren tadellos.