Motorola und Nokia wollen in den USA künftig Handys ohne SIM-Lock vertreiben. Während es in Europa bereits gängige Praxis ist, Mobiltelefone ohne Zwangsbindung an einen einzelnen Provider zu verkaufen, konnten Amerikaner solche Geräte bisher fast nur aus Übersee beziehen.
In den USA werden 90 bis 95 Prozent aller Handys durch Mobilfunkprovider vertrieben. Sie führen meist nur eine kleine Auswahl an Modellen, die mit einem Zweijahresvertrag angeboten und einem für deutsche Verhältnisse eher geringen Preisnachlass von 50 bis 80 Dollar auf den ursprünglichen Gerätepreis subventioniert werden. Darüber hinaus lassen sich die Mobiltelefone nur mit einem Anbieter nutzen. Wenn ein Kunde den Provider wechseln will, muss er sich auch ein neues Handy zulegen.
Der Vorstoß von Motorola und Nokia könnte ein erster Schritt sein, die Vorherrschaft der vier großen Mobilfunkprovider, Cingular, T-Mobile, Verizon Wireless und Sprint Nextel, zu brechen und den amerikanischen Handymarkt zu öffnen. So lange viele Verbraucher aber auf die Subventionierung durch die Provider angewiesen seien, um sich überhaupt ein Handy leisten zu können, sei mit einer baldigen Öffnung des Marktes nicht zu rechnen, sagte Andrei Jezierski von der Beratungsfirma I2 Partners.
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