Ein guter Kompromiss zwischen Sprachqualität und Bandbreite ist die GSM-Kompression, die heute, wie der Name sagt, vor allem im Mobilfunk eingesetzt wird. Die Qualität entspricht der eines Handy- oder Analogtelefongesprächs, wobei natürlich die typischen „Funklocheffekte“ entfallen.
Für ein Gespräch mit GSM-Kompression benötigt man etwa 20 KByte/s, was es ermöglicht, mit einem 512 KByte/s-Upstream am ADSL-Anschluss theoretisch 25 Gespräche zu führen. Realistisch kann man von 20 Gesprächen ausgehen. Bei einem SDSL-Anschluss mit 2048 KByte/s kommt man auf stattliche 80 gleichzeitige Gespräche.
Um einen einzigen DSL-Anschluss sowohl für Telefonie als auch für Internet-Datenverkehr zu nutzen, kommt man nicht umhin, einen Quality-of-Service-Router (QoS) einzusetzen, der den Telefonie-Paketen Vorrang gewährt, damit immer eine einwandfreie Sprachqualität gewährleistet ist. Auch in einer typischen 100 oder 1000 MBit/s Intranet-Infrastruktur müssen QoS-Router verwendet werden, wenn zu befürchten ist, dass die Bandbreite vom Intranet-Datenverkehr vollends genutzt wird und Telefoniepakete das Nachsehen haben könnten.
Rufnummermitnahme nicht immer möglich
Ein wichtiger Punkt für mittelständische Unternehmen ist die Rufnummernfrage. Nicht alle Anbieter bieten Rufnummernbereitstellung und Rufnummernportierung auf ihr VoIP-Netz in jedem Ortsnetz an. Das muss im Einzelfall samt der Frage nach den Kosten dafür geklärt werden.
Für kleine Unternehmen mit einem S0-Anschluss und bis zu zehn Rufnummern stellt sich diese Problematik in der Regel nicht. Hier wird man den kombinierten ISDN-plus-ADSL-Anschluss weiternutzen, kann ankommende Anrufe weiterhin per ISDN annehmen und verwendet VoIP nur zum Kostensparen beim Heraustelefonieren. Dabei unterstützen viele VoIP-Anbieter die Anzeige der bisherigen ISDN-Rufnummern beim angerufenen Anschluss. Einige Anbieter unterstützen auch „CLIP No Screening“, womit die Anzeige einer beliebigen Rufnummer beim angerufenen Anschluss ermöglicht wird.
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