Fax over IP: Das ist zu beachten

Seit entbündelte Zugänge möglich sind, braucht man nicht unbedingt einen Telefonanschluss, um zu telefonieren. Ein DSL-Zugang genügt für Voice over IP. Wer allerdings auf Fax angewiesen ist, stößt in IP-Netzen leicht auf Probleme.

Trotz Internet und E-Mail ist der Faxmarkt keineswegs tot. „Rund 1,5 Prozent aller Haushalte in den EU-9-Staaten (Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande, Dänemarkt, Großbritannien, Irland) mit Telefonanschluss haben ein Fax“, sagt Christian Schnabl, Produktmanager bei Sagem. Über die vergangenen Jahre gesehen erwies sich der Faxmarkt insgesamt als ziemlich stabil. Allenfalls leichte Rückgänge sind zu verzeichnen. Geht man davon aus, dass der genannte Anteil von 1,5 Prozent an Faxnutzern auch für Kunden mit entbündeltem Anschluss (also ohne Telefonleitung) gilt, so ist es eigentlich logisch, dass die Faxbranche die beginnende Migration hin zu Voice over IP nicht ignorieren kann.

Zwar hat die ITU (International Telecommunication Union) mit T.38 einen Standard definiert, der Echtzeitübertragung von Faxnachrichten über IP-Netze erlaubt, doch die Provider und Gerätehersteller zögern noch mit der Implementierung des Fax-Codecs. Und wie bei der Einführung neuer Technologien schon öfter geübt, schieben sowohl Hersteller als auch Betreiber den Grund für die Zurückhaltung auf den jeweils anderen: Die einen beklagen mangelnde Verfügbarkeit von Geräten, die anderen spielen den Ball zurück und fordern erst einmal die Implementierung von T.38 in den Netzen.

Faxübertragung über T.38

Nun startet Sagem einen neuen Vorstoß, um Fax over IP einem breiten Publikum zugänglich zu machen. „Wir gehen mit unseren Produkten klar in Richtung IP“, erklärte Georg Erhart, Assistant Director, die künftige Strategie des Sagem-Fax-Bereichs. Folgerichtig stellte das Unternehmen eine neue Faxgerätereihe vor, die den T.38-Standard unterstützt. Die vier Modelle der IP-Phonefax-Reihe richten sich an Privatkunden und kleine Firmen ohne Telefonanschluss und sollen unmittelbar nach der CeBIT 2007 in die Läden kommen. Sie können direkt ans IP-Netz angeschlossen werden.

Voraussetzung für die Fax-over-IP-Übertragung ist aber ein Zugang bei einem Betreiber, der das T.38-Protokoll in seinem Netz anbietet. Und die sind derzeit noch rar. In Deutschland unterstützen beispielsweise QSC , Clara.net , Freenet und Sipcall (auch in Österreich und der Schweiz) das Faxprotokoll.

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