Blogger sieht sich als Zensur-Opfer

Nach zahlreichen Privatanzeigen wird polizeikritischer Blog deaktiviert

Seit dem 19. Februar ist der Polizei- und Gerichtsblog „Gerichtlive“ – vormals „Blaulicht und Graulicht“ – , der auf dem Bloghoster Twoday.net registriert ist, deaktiviert. Laut Blogbetreiber Marcus J. Oswald geschah dies ohne ausreichende Angaben von Gründen des Anbieters. Oswald, dessen Beiträge die österreichische Polizei und Justiz im Visier haben, sieht sich als Opfer von Interessen, die gegen ihn wirkten und ihn mundtot machen wollten.

„Gegen die Blogseiten von Herrn Oswald gibt es ständig Beschwerden und Klagsandrohungen. In so einem Fall blockieren wir die Seite, solange der Streitfall nicht geklärt ist“, sagt Dieter Rappold, Geschäftsführer der Agentur Knallgrau, die Twoday betreibt.

Gegen Marcus J. Oswald sind in der Vergangenheit zahlreiche Anzeigen von Privatpersonen in Zusammenhang mit seinen Webseiten eingegangen, wie ein Sprecher der Wiener Staatsanwaltschaft bestätigt. Oswald betont in seinem jüngsten Beitrag auf einem neu eingerichteten Blog auf Twoday die große Reichweite seines Blogs. Von Oktober 2006 bis zur Deaktivierung am 19. Februar 2007 soll es laut Oswald zwischen 15.500 und 17.500 Seitenaufrufe in der Woche gegeben haben.

„Wir können diese Zahl nicht nachvollziehen. Unter den Blogs mit den höchsten Zugriffszahlen ist Herr Oswald nicht zu finden“, sagt aber Rappold. „Außerdem hat man dem Blogger die Gründe für die Deaktivierung genannt.“ Oswald, der in einem Blogeintrag das Gegenteil behauptet, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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