Ein Forscherteam an der Universität Kassel hat eine Anwendung für Smartphones und PDAs entwickelt, mit der User selbst Regeln und Dienste für bestimmte Situationsumgebungen programmieren können. „Ohne Programmierkenntnisse wird es möglich, neue Ideen und Konzepte schnell und einfach umzusetzen. Ein Dienst wird nicht mehr programmiert, er wird ‚gemalt'“, sagt der Wissenschaftler Thomas Hohman vom Fachgebiet Kommunikationstechnik. Durch die Auswertung von Sensordaten erkennt das Gerät, in welcher Umgebung oder Situation sich der Besitzer gerade befindet, und stellt die zuvor vom Nutzer definierten Services bereit. Das System wird derzeit auf der CeBIT in Halle 9 an Stand C22 vorgestellt.
„Service Creation Workbench“ nennen die Forscher das Tool, mit dem der User Regeln definiert, indem er Verbindungen zwischen Situationen und Diensten herstellt. „Auf der grafischen Oberfläche kann der User Zustände definieren und Regeln zusammenführen. Sobald das Gerät registriert, dass sich der Anwender in einer definierten Situation befindet, kommen diese Regeln zur Anwendung und starten die gewünschten Dienste“, sagt Hohmann. Ziel der Forscher ist es, dass mobile Endgeräte auf die Umgebung des Nutzers reagieren und sich daran anpassen.
Als Beispiel nennt Hohmann eine bevorstehende Reise. „Der User hat in seinen Kalender eine Zugreise nach Zürich eingetragen und befindet sich soeben in der Straßenbahn auf dem Weg zum Bahnhof. Das Gerät registriert dies über GPS und einen Bewegungssensor. Anschließend wird der Fahrplan abgefragt und dem User mitgeteilt, dass der Zug 30 Minuten Verspätung hat, er sich daher nicht beeilen muss. Das System stellt nach Wunsch spezielle Informationen für spezielle Situationen zur Verfügung.“ Über Funkverbindungen wie Bluetooth oder WLAN erkennt das Gerät auch, dass sich der User beispielsweise in einem Besprechungszimmer befindet – das Gerät schaltet die Stumm-Funktion ein und weist eingehende Nachrichten und Anrufe ab.
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