ZDNet: Herr Hadler, HP gilt als einer der wichtigsten Unterstützer der Open-Source-Bewegung. Sie jedoch sind für den Fortbestand des Unix-Derivats HP-UX verantwortlich. Welche Rolle spielt in ihrem Konzern Linux im Vergleich zu HP-UX?
Hadler: Unsere Strategie ist es, auf mehrere Betriebssysteme zu setzen: Wir unterstützen HP-UX, die verschiedenen Linux-Distributionen, Open VMS sowie Windows. Damit bieten wir unseren Kunden eine möglichst große Auswahl unterschiedlicher Betriebssysteme. HP-UX ist eines unserer strategischen Betriebssysteme. Es ist die Plattform für sämtliche Virtualisierungstools, die wir im High-End-Bereich entwickeln und zur Verfügung stellen.
ZDNet: Aber Linux frisst unaufhaltsam die Marktanteile von Unix auf.
Hadler: Stimmt, die Nachfrage nach Linux ist sehr groß. Aber Linux ist häufig noch nicht in der Lage, bis zu 128 Cores einheitlich zu skalieren. Wir haben zwar unsere Hochverfügbarkeitstools MC/Serviceguard an Linux angepasst, so dass die Verfügbarkeit nun fast an die des HP-UX-Betriebssystems heranreicht. Die Verkaufszahlen in Deutschland zeigen heute allerdings, dass Linux auf der Itanium-Plattform noch nicht so angenommen wird, wie wir vermutet haben. Bei HP Integrity Servern hat HP UX derzeit einen Marktanteil von etwa 50 bis 60 Prozent. Darauf folgen – in dieser Reihenfolge – Windows, dann erst Linux und Open VMS.
ZDNet: Mit der Version 3 von HP-UX 11i haben Sie gerade die neueste Version des Betriebssystems präsentiert. Wie viele Versionen werden wir noch sehen?
Hadler: Wir verfolgen auf jeden Fall den HP-UX-Pfad weiter. Dazu werden wir auch künftig eigene Tools entwickeln, die unserer Meinung nach die einzigartige Kombination zwischen Hochverfügbarkeit und Virtualisierung bieten. Mit dem automatisierten dynamischen Workflow-Management wird all dies mit komfortabel bedienbaren Oberflächen kombiniert. So können die Kunden ihre Systeme ausrollen, ohne – überspitzt gesagt – auf 17 Experten zurückgreifen zu müssen. Daran halten wir mit Sicherheit fest: Die Roadmap des HP-UX steht!
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