VDI: Mobilen Endgeräten und Multimedia gehört die Zukunft

IT-Experten sehen industrielle und betriebswirtschaftliche Anwendungen als Stärken des Standort Deutschlands

Bis zum Jahr 2010 werden multimediale Geräte, mobile PCs und Fernsehen über das Internet in unseren Haushalten zum Standard gehören. Dieser Ansicht sind die IT-Experten des Kompetenzfeldes Informationstechnik (KfIT) des Vereins deutscher Ingenieure (VDI), die an der Umfrage „IT-Standort Deutschland – Wohin geht die Reise?“ teilgenommen haben. Dem KfIT gehören rund 3300 Ingenieure, Naturwissenschaftler und Informatiker aus Wirtschaft und Wissenschaft an.

Sehr positive Weiterentwicklungen wurden den ortsbezogenen Informationsdiensten und der IP-Telefonie attestiert. Rund 89 Prozent beziehungsweise 78 Prozent nannten die beiden Bereiche als die bedeutsamsten Produkttrends für die nächsten drei Jahre. Insgesamt werden bei der Consumer-IT größere Wachstumspotenziale vermutet als bei industriellen IT-Anwendungen. Eine Ausnahme bilden die integrierten IT-Komponenten, so genannte Embedded-Systeme, die von 43 Prozent als ein großer Wachstumsmarkt gesehen werden.

Bedenklich für den IT-Standort Deutschland sei jedoch, dass gerade auf vielen Feldern, denen große Potenziale zugesprochen werden, die Produkte inzwischen fast ausnahmslos aus dem Ausland – insbesondere aus Asien und den USA – kämen. „Der MP3-Player ist ein oft zitiertes Beispiel. Deutschland und die EU müssen zukünftig alles daran setzen, technologische Innovationen wieder selbst in Produkte umzusetzen“, sagte Gregor Gonsior, Leiter des KfIT. Dazu müssten die Rahmenbedingungen weiter verbessert werden.

Eine Politik, die eine stärkere Innovationsförderung betreibt, wünschen sich 62 Prozent der Befragten. „Neben der Politik sind aber auch Unternehmen und Bildungseinrichtungen gefordert, denn der Mangel an Nachwuchs ist in vielen technischen Bereichen längs zum Problem geworden“, so Gonsior. Um auch ältere oder fachfremde Arbeitnehmer in die IT-Berufe zu führen, sei letztlich auch eine Qualifizierungsoffensive nötig. Rund 58 Prozent der VDI-Experten fürchten sonst Verlagerungen von Forschungs- und Entwicklungsstandorten ins Ausland.

Stark aufgestellt sehen die IT-Spezialisten Deutschland indes bei Systemen für industrielle Anwendungen (81 Prozent), Embedded-Systemen (78 Prozent) und betriebswirtschaftlicher Software (77 Prozent). „Diese Stärken müssen wir weiter ausbauen und in den Zukunftsfeldern der Consumer-IT wieder den Anschluss an die Spitze schaffen“, sagte Gonsior.

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