Die Ausstattung von Palms Treo 680 enthält nichts revolutionär Neues. Dennoch gibt es einige nette Verfeinerungen und Verbesserungen, die ein solides Tool-Set für mobile Business-User ergeben. In puncto Sprachfunktionen bietet das Treo 680 eine neue Ansicht mit fünf Registerkarten für die Telefonanwendung. In der Ansicht kann man problemlos zwischen dem Bildschirm-Dialer, der Favoritenliste (mit Shortcuts für Voicemail-Box, Rechnungsstatus, Notizen und andere Anwendungen), dem Telefonbuch und der Gesprächsliste wechseln.
Das Telefonbuch ist nur durch den verfügbaren Speicher begrenzt, während die SIM-Karte weitere 250 Kontakte aufnimmt. Jeder Eintrag bietet Platz für mehrere Nummern, E-Mail-Adressen, Instant-Messaging-Kontakte und Geburtstage. Es ist möglich, einer Anrufer-ID ein Bild, einen von 29 polyphonen Klingeltönen oder eine Gruppen-ID zuzuweisen.
Als Quad-Band-GSM-Handy kann das Treo 680 weltweit eingesetzt werden. Eine Freisprecheinrichtung, Konferenzschaltung, Schnellwahl und ein Vibrationsmodus runden die Telefonoptionen ab. Ein neues Feature ist eine erstmalig mit dem Treo 700w eingeführte Option, dass ein Anruf per Klick mit einer Textnachricht beantwortet werden kann. Dies ist sinnvoll für Meetings, wenn es nicht möglich ist, einen Anruf entgegenzunehmen. Der Benutzer drückt einfach auf das Symbol, das bei einem eingehenden Anruf erscheint, und eine Nachricht wie „In einer Besprechung; rufe später zurück“ wird gesendet. Diese Option funktioniert im Test sehr gut. Telefonnummern, die auf einer Webseite oder in einer E-Mail stehen, können direkt von dort aus angerufen werden. Eine Sprachwahl wird nicht unterstützt.
Das Treo 680 bietet EDGE, aber kein UMTS beziehungsweise HSDPA. Der Blazer-4.5-Browser verfügt jetzt über verbessertes Caching, um eine schnellere Webanzeige zu ermöglichen. Es ist aber unerfreulich, dass das Gerät kein WLAN unterstützt und auch nicht mit Palms WLAN-Karte zusammenarbeitet.
Ein Pluspunkt ist dagegen das integrierte Bluetooth 1.2 für die Verwendung mit kabellosen Headsets, Autofreisprecheinrichtungen und Einwahl-Netzwerkverbindungen. Letzteres bedeutet, dass das 680 als kabelloses Modem für bluetoothfähige Laptops zu verwenden ist. Diese Option ist bei anderen Smartphones häufig deaktiviert und bildet deshalb beim Treo 680 ein nettes Extra. Leider unterstützt das Gerät nicht das Bluetooth-A2DP-Profil für Stereokopfhörer.
Das Treo 680 bietet verschiedene E-Mail-Lösungen, darunter Versamail 3.5 und Goodlink. Mit letzterer Software kann man in Echtzeit auf Microsoft-Outlook-E-Mails, Kontakte, Aufgaben und Notizen zugreifen. Wer webbasierte E-Mail-Konten hat, kann sie mit dem Webbrowser prüfen. Das Treo 680 unterstützt auch Text- und Multimedia-Nachrichten inklusive dem neuen Chatview, bei dem man alle mit einem bestimmten Empfänger ausgetauschten Nachrichten sieht – eine Art langsames Instant Messaging. Diese Funktion ist recht praktisch. Es sind keine IM-Clients vorinstalliert, doch gibt es sie als Anwendungen von Drittanbietern.
Der SD-Erweiterungsschacht ist auf die rechte Seite gewandert. Er kann Karten mit bis zu 2 GByte aufnehmen. |
Für die Arbeit unterwegs ist auf Palms Treo 680 Documents to Go 8.0 vorinstalliert. Damit kann man Word- und Excel-Dokumente öffnen, anlegen und bearbeiten sowie Powerpoint-Präsentationen und PDF-Dateien anzeigen. Zusätzlich gibt es die Standard-PIM-Tools inklusive eines Kalenders, einer Aufgabenliste, eines Notizblocks, eines Taschenrechners, einer Weltzeituhr und Sprachnotizen. Natürlich kann der Benutzer zusätzlich Drittanbieter-Anwendungen installieren, wie sie für Palm OS reichlich verfügbar sind.
Als Betriebssystem läuft auf dem Treo 680 Palm OS in der Version 5.4.9. Es sind 64 MByte SDRAM sowie 64 MByte ROM vorhanden, was für den durchschnittlichen Benutzer ausreichen sollte. Zusätzlich akzeptiert der Erweiterungsschacht bis zu 2 GByte große SD-Karten.
Das Treo 680 ist nur mit einer primitiven VGA-Kamera ausgestattet. |
Eine Enttäuschung ist, dass der Treo 680 nur mit einer VGA- statt mit einer Megapixel-Kamera ausgestattet ist. Auf Nachfrage erklärte Palm, dass dadurch die Kosten niedrig gehalten werden sollten und kein großer Unterschied zwischen beiden bestehe. Diese Aussage ist nicht ganz nachvollziehbar: Research In Motion bietet im Pearl eine 1,3-Megapixel-Kamera, ebenso wie das Motorola Q. Sogar die meisten Foto-Handys haben heute Megapixel-Auflösung.
Die Kamera des 680 kann Video aufnehmen und hat einen 2fach-Zoom, es gibt aber keine Optionen, um Weißabgleich, Effekte, Farbsättigung oder Einstellungen zu verändern, wie das bei den meisten Foto-Handys heute geht. Dafür können Fotos als Diashow betrachtet und Alben anleget werden. Insgesamt macht das Treo 680 unterdurchschnittliche Fotos. Zwar sind die Motive klar erkennbar, doch haben die Bilder einen gelblichen Ton.
Die Kamera des Treo liefert kränklich wirkende Bilder. |
Für die Unterhaltung ist auf dem Treo 680 Pockettunes vorinstalliert, so dass der Benutzer MP3-Songs hören kann. Wer allerdings die Unterstützung anderer Audioformate wie WMA oder Playsforsure wünscht, muss auf die Deluxe-Edition (34,95 Dollar) upgraden – das ist nicht gut. Es gibt auch die Möglichkeit, mit dem Palm Musik und Videos aus dem Internet zu streamen.
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