Motorola hat auf der CTIA-Wireless-Messe in Orlando, Florida, eine Reihe neuer Mobiltelefone vorgestellt. Die meisten sind Weiterentwicklungen der bewährten Razr-Linie. Die Reaktion auf die neuen Produkte des zweitgrößten Herstellers von Endgeräten war gedämpft, der Blog Gizmondo nennt den Motorola-Auftritt sogar eine „Gähnnummer„.
Einige Marktbeobachter sagen, dass das zur Design-Ikone gewordene Klapphandy, das Motorola seinerzeit so viel Aufwind verschaffte und Handy-Design auf eine neue Ebene hob, seine Zeit hinter sich hat. Die superschmale Form sei kein Alleinstellungsmerkmal des Razr mehr. Motorola solle mit einer neuen umwälzenden Idee kommen, um sich von der Masse abzuheben. „Bei Telefonmodellen, die mit einer bestimmten modischen Aussage identifiziert werden, gibt es immer ein Risiko: Was passiert, wenn diese Mode nicht mehr gefragt ist?“ meint Ross Rubin, Analyst der NPD Group. „Damit hat auch Motorola zu kämpfen.“
Andere finden die Weiterführung der Marke Razr vollkommen in Ordnung. Die damit verbundene Aussage müsse jedoch geschärft werden. „Ich glaube, dass die Marke Razr verwässert wurde,“ sagt Charlie Golvin, Principal Analyst bei Forrester Research. „Dass sie bei Razr geblieben sind, ist nicht schlecht. Aber sie müssen klarer herausarbeiten, dass ihre Marke für Design, Lifestyle und Schlankheit steht.“
Bei der Weiterentwicklung der Motorola-Produkte könnte es vielversprechend sein, einmal einen Blick in die Geräte zu werfen. Ken Dulaney, Analyst bei Gartner, meint, dass Software für Mobilgeräte nicht als eine von Motorolas Stärken gesehen werde. Apple habe mit der Ankündigung des Iphone auf diesem Gebiet den Fehdehandschuh in den Ring geworfen. Das könnte ein Grund sein, warum über eine mögliche Übernahme von Palm durch Motorola gemunkelt werde. Dulaney: „Viele Leute halten Motorolas Benutzeroberfläche für eine der schwächsten auf dem Markt. Werden sie an der Linux-Java-Umgebung festhalten oder werden sie darüber nachdenken, Software von außerhalb zu benutzen und diese auf eine neue Ebene zu heben?“
„Ich glaube, man muss anmerken, dass nicht jede Ankündigung ein Superknüller sein kann“, sagt Motorola-Sprecher John Wernecke. „Wir haben sieben oder acht wirklich solide Produkte auf der CTIA vorgestellt. Die meisten davon sind für das untere Ende des Preisspektrums und Entwicklungsmärkte gedacht. Ich glaube aber, dass wir unser Produktspektrum damit gestärkt haben.“ Das jüngste Razr-Modell heißt Maxx VE und bringt laut Hersteller schnellere Netzwerkverbindungen, eine 2-Megapixel-Kamera und GPS-Funktionen. Das Rokr Z6m ist ein Slider-Telefon mit Bluetooth, 2-Megapixel-Kamera und 2 GByte mobilem Speicher.
Neueste Kommentare
3 Kommentare zu Analysten: Motorola fehlt der Knaller
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
Motorola F3
Habe seit 3 Tagen das Neue F3 ich muss sagen für mich der Hammer…ohne Schnörkel (Kamera,MP3,und ähnlichen Krimmskrams)super bei Tageslicht abzulesen u.endlich große Buchstaben.Brauche auch kein Fardisplay, super schlank und sehr lange Stand-Bay Zeit…Gratulation an Motorola.
Kein Wunder
"Viele Leute halten Motorolas Benutzeroberfläche für eine der schwächsten auf dem Markt" klingt für mich grob untertrieben. Mein L6 hatte eine derart schlechte und langsame Oberfläche, dass ich es nach wenigen Wochen gegen eine Nokia tauschen musste.
AW: Kein Wunder
Stimmt!
Drei mal Motorale ausprobiert (verschiedene Modelle im Laufe der letzten fünf Jahre). Es reicht. Sie werden einfach nur schicker, aber nicht besser.
Jetzt habe ich ein Samsung – da liegen ja Welten dazwischen.