Um ihre Mitarbeiter optimal auf einen Auslandseinsatz vorzubereiten, setzen Unternehmen wie SAP oder Siemens auf interkulturelle Trainings. Auch Guido Stephan nahm vor vier Jahren an einem speziellen China-Seminar teil, für das Siemens einen externen Dienstleister engagierte: „Ich bekam Informationen zur Landeskunde, zu Wertvorstellungen oder über kulturelle Unterschiede im Alltags- und Geschäftsleben“.
Wie der Name schon sagt, geht es bei diesen Trainings vor allem um das Bewusstsein der eigenen kulturellen Prägung und das Wissen, welche anderen kulturellen Vorstellungen und Prägungen es gibt. „Entscheidend ist, dass die Teilnehmer zunächst ihre eigene Kultur reflektieren, also woher sie kommen und warum sie bestimmte Dinge tun oder unterlassen. Dann müssen sie verstehen, dass hinter bestimmten Verhaltensweisen meist eine tiefer gehende Wertvorstellung steckt“, so beschreibt Cornelius Görres das primäre Ziel seiner interkulturellen Seminare.
Diese Erkenntnis, die meist durch Rollenspiele erzielt wird, bei denen unterschiedliche Verhaltensweisen beziehungsweise Werte aufeinanderprallen, ist die Voraussetzung, um die eigenen Wünsche und Werte kritisch zu hinterfragen. „Die Teilnehmer setzen sich selbst nicht mehr so absolut und sehen, dass auch andere Maßstäbe gelten als die, die sie für richtig halten. Zudem geht es darum, ihnen die Augen zu öffnen für Fallen, in die sie bei der Kommunikation hineintappen können“, so Brigitte Geldermann vom Forschungsinstitut Berufliche Bildung.
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