Fit für den Auslandseinsatz: Schulungen verhindern Missverständnisse

Auch die verschiedenen Tischsitten, Begrüßungsrituale, Kommunikationsstile oder Mentalitäten stehen auf dem Lehrplan. „Es besteht aber durchaus die Gefahr, dass wir Stereotypen und Vorurteile befördern, die wir eigentlich vermeiden wollen“, gibt Geldermann zu bedenken. Hier wäre also der nüchterne, sachorientierte Deutsche mit direkter Sprache, der offene Kritik und eine lebhafte Streitkultur schätzt, dort der Asiate, den diese Offenheit abschreckt, dem es darum geht, ja nicht das Gesicht zu verlieren, dessen Kommunikationsstil durch langes Zuhören, Höflichkeit, Kompromissbereitschaft bestimmt ist und der eher auf Anweisungen seines Chefs wartet, als selbst aktiv zu werden. Und dann gibt es noch den südländischen Typ, der warmherzig, redselig, impulsiv, weniger sachorientiert ist und ein aus deutscher Sicht ungewöhnliches Zeitverständnis hat.

„Kategorien wie diese sehe ich als heuristische Vereinfachungen, um die Aufmerksamkeit auf verschiedene Kulturdimensionen zu lenken“, so Geldermann weiter. „Es geht um Sensibilisierung für mögliche Fettnäpfe. Es wird nicht die Behauptung aufgestellt, jeder Amerikaner, Japaner, Deutsche, Chinese ist so.“ Auch Görres sieht darin ein Mittel, um ein Gespür für mögliche schwierige Situationen im Umgang mit Kollegen anderer Kulturkreise zu entwickeln. „Wir können nicht alle möglichen Situationen ansprechen, sondern es geht um Transferleistungen, um Sensibilisierung für Wertvorstellungen, die einem bestimmten Verhalten zu Grunde liegen.“

Themenseiten: IT-Business, Mittelstand, Strategien

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Fit für den Auslandseinsatz: Schulungen verhindern Missverständnisse

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *