Fit für den Auslandseinsatz: Schulungen verhindern Missverständnisse

Ein Auslandskandidat muss hohe Anforderungen erfüllen, da ein missglückter Auslandseinsatz Kosten verursacht und der Reputation des Unternehmens schadet. Befragte Firmen wie SAP oder Siemens legen grundsätzlich großen Wert auf die Fachkompetenz und Persönlichkeit der Bewerber sowie Sprachkenntnisse. Verhandlungssicheres Englisch ist ein Muss, jede weitere Sprache bringt zusätzliche Vorteile. „Auslandserfahrung ist nützlich, in bestimmten Einzelbereichen sogar zwingend, zum Beispiel, wenn es um die Arbeit in internationalen Teams oder Abteilungen geht, in denen ein Auslandseinsatz sehr wahrscheinlich ist“, sagt Steffen Laick, Leiter Personalmarketing/Recruiting bei der SAP AG.

„Interkulturelle Kompetenz hat natürlich Vorteile, ist aber nur ein Mosaiksteinchen im gesamten Anforderungsprofil“, so Siemens-Sprecher Michael Scheuer. Bei Siemens erfolgt die Auslandsentsendung eines Mitarbeiters oft im Rahmen einer Personalentwicklungsmaßnahme. „Wenn wir einen jungen Mitarbeiter durch dessen Leistung und Persönlichkeit als Nachwuchs-Führungskraft identifiziert haben, sehen wir die Entsendung ins Ausland als Teil der Mitarbeiter- und Karriere-Entwicklung.“

Für die Vorbereitung ihrer Mitarbeiter auf internationale Projektarbeit oder Auslandseinsätze haben Firmen spezielle Abteilungen, die sich neben den Trainings auch um praktische Dinge wie Visum, Versicherungsfragen, Wohnungssuche oder Umzugs-Organisation kümmern. Bei SAP heißt die Abteilung „Global Mobility“, bei Siemens „International Delegation Center“. Sie sind auch für Mitarbeiter zuständig, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen. Denn wie für Deutsche im Ausland besteht auch umgekehrt die Gefahr des Kulturschocks und der Missverständnisse. Ausländische Mitarbeiter erhalten daher ebenfalls interkulturelles Training, um für den Umgang mit der hiesigen Mentalität und Kultur gewappnet zu sein.