In China hat das Ministerium für Informationsindustrie angekündigt, dass sich eine Kommission mit einem neuen Dokumentenstandard beschäftigen wird. Die Docbase Technical Standardisation Working Commission soll das Problem der Interoperabilität von Office-Anwendungen lösen.
„Viele elektronische Dokumente können nicht ausgetauscht werden, da sie von unterschiedlichen Programmen erstellt werden. Auf den Spezifikationen sitzen große Firmen wie auf einem Monopol“, wird ein Sprecher der Kommission von der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zitiert.
Der Ministerialbeamte Han Jun kritisiert, dass es bislang international keine Bestrebungen gibt, einheitliche Richtlinien vorzugeben. Nun werde eben China den ersten Schritt in diese Richtung machen. „Die Docbase-Technologie spielt eine wichtige Rolle in der Softwareindustrie. Technische Standards werden Chinas Industrie helfen, Entwicklungen voranzutreiben und Innovationen zu schaffen“, sagte Jun.
Durch den neuen Standard soll jedes erstellte Dokument die Grundfunktionen einer unstrukturierten Dokumenten-Datei enthalten. Somit kann es mit jedem anderen Programm geöffnet und dargestellt werden. Ferner lässt sich jedes Dokument in einer anderen Applikation bearbeiten.
Ein ähnliches Ziel wie die chinesische Kommission verfolgt auch die ODF-Allianz, die das quelloffene Open Document Format unterstützt. Die weltweite Softwareindustrie ringt seit längerem um ein offenes Format. Hauptargument der ODF-Allianz-Mitglieder ist, dass sich das Format nicht im Besitz einer einzigen Firma befindet. Gerade für das Speichern von Dokumenten über viele Jahre hinweg sei ODF ein sehr vertrauenswürdiger Weg.
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