Für Strohmeier zeigt sich das wahre Können eines Projektleiters im Umgang mit Ausnahmesituationen, die nicht in Lehrbüchern beschrieben sind und für die es keine Management-Methode gibt. „Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Der Projektleiter muss vorausschauend denken, mögliche Probleme im Projekt frühzeitig erkennen und diese kreativ lösen. Auch hier hilft Erfahrungswissen weiter.“ Gefragt seien starke Persönlichkeiten mit Überzeugungskraft, die auch Widerstände überwinden können. Der Projektleiter müsse fähig sein, Veränderungen innerhalb des Projekts beziehungsweise im Projektumfeld aufzugreifen und zu integrieren sowie die Projektziele kontinuierlich weiterzuentwickeln, also sie zu präzisieren, zu verändern und der neuen Lage anzupassen.
In den letzten beiden Jahren hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt für IT-Projektmanager erheblich verbessert. Der GULP-IT-Projektmarktindex zeigt zwischen 2004 und 2006 einen Anstieg der Projektanfragen um annähernd 70 Prozent. Auch im ersten Quartal 2007 ist die Tendenz steigend. „Die Unternehmen haben sich jahrelang mit Investitionen in Software und Infrastruktur zurückgehalten. Durch den Nachholeffekt gibt es jetzt sogar Engpässe bei den IT-Spezialisten und Projektmanagern“, sagt Helmut Strohmeier.
Häufigste IT-Projekte sind derzeit die Einführung oder das Update von ERP-Systemen (in Großfirmen vor allem SAP), eine Neuausrichtung der internen IT-Prozesse oder die Einführung von Software, die mit einer Reorganisation der Prozesse im Unternehmen zu tun hat. Zahlreich sind insbesondere Integrationsprojekte, das heißt die Einbindung von neuer Software in bestehende, zum Teil heterogene IT-Landschaften und Systeme. Der Projektleiter muss hier mehrere Betriebssystem-Welten, Datenbanken oder Oberflächen unter einen Hut bringen. „Integrationsprojekte stellen daher hohe Anforderungen an die fachliche Qualifikation des Projektleiters. Er muss den Überblick behalten, die Fäden zusammenführen und Irrwege vermeiden“, betont Gerrit Kerber von der Gesellschaft für Informatik.
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1 Kommentar zu IT-Projektmanagement: Auf die Erfahrung kommt es an
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IT Projektmanagement
Das Managen von IT Projekten ist sehr anspruchsvoll, da hier oft 2 Welten auf einander prallen.
Zum einen ist da die Wunschvorstellung des Auftraggebers und zum anderen der IT Dienstleister mit seinen (zum Teil sehr programmierlastigen) Mitarbeitern. Oft ist es sehr schwer, ein gleiches Verständnis der Sache zu erzeugen, da der Dienstleister zuerst die genauen Wünsche des Kunden verstehen muss. Das bezieht sich vor allem auf die abzubildenden Geschäftsprozesse, die notwendigen Prozessbeteiligten, die einzusetzenden Tools und deren Schnittstellen und natürlich der Chemie zw. Auftraggeber und Auftragnehmer.
Der Auftraggeber muss oft auch erst die besondere Situation des Dienstleisters verstehen. Nicht immer sind die eigenen Wunschprozesse und deren gewünschte Abbildung in der IT für den Dienstleister so leicht greifbar, wie es sich der Auftraggeber wünscht.
Viele Grüße
Tom
PS: Oft wird erst viel zu spät über eine geeignete Kommunikationsplattform zw. Auftraggeber und Auftragnehmer nachgedacht. Ich halte diesen Punkt (aus eigener Erfahrung) aber für besonders wichtig.
Hierbei müssen insbesondere die Arbeitspakete, die notwendigen Projektdokumente und (im Idealfall) auch bereits die Anforderungen und Testszenarien für alle Beteiligten zentral abgelegt und (über Berechtigungen gesteuert) zugänglich sein. Ich persönlich verwende in meinen Projekten EASY-PM ( http://www.easy-pm.de ).