Das gilt auch für Ingo Meironke. Sein Arbeitgeber Campana & Schott stellt Mitarbeiter ein, die gute Studienleistungen mit Erfahrungen aus dem Projekt- oder IT-Bereich kombinieren. „Kandidaten mit interessanten Praktika im Bereich Projektmanagement oder Beratung werden von uns ganz besonders angesprochen“, erklärt Christophe Campana, einer der beiden Geschäftsführer. Ideale Kandidaten seien Wirtschaftsingenieure oder -informatiker, da sie eine gute Mischung aus betriebswirtschaftlichen, informationstechnischen und methodischen Grundlagen mitbrächten. „Leider gibt es relativ wenige Lehrstühle, die intensiv auf das Thema Projektmanagement eingehen. Absolventen von dort sind natürlich besonders willkommen“, ergänzt Co-Geschäftsführer Eric Schott. Ein Großteil der Berater bei Campana & Schott ist zum Project Management Professional (PMP) nach PMI (Project Management Institute) zertifiziert.
Immer mehr Unternehmen legen Wert auf eine professionelle Ausbildung ihrer Projektleiter. Zertifizierungen im Projektmanagement werden dadurch immer wichtiger. „Die Zahl der Zertifikate für Projektmanager wächst exponentiell. 2001 waren es in Deutschland 500 Zertifikate, bis Ende 2006 sind es bereits mehr als 10.000 Zertifikate“, sagt Andreas Frick, Vorstandsvorsitzender der GPM und Geschäftsführer der auf Projektmanagement spezialisierten Unternehmensberatung Frick & Partner. Diese bietet auch Vorbereitungskurse zu den verschiedenen Zertifizierungen an, beispielsweise zum zertifizierten Projektleiter (Level C), Projektmanager (Level B) oder Projektdirektor (Level A). Die Grundstufe (Level D) ist das Zertifikat zum Projektmanagement-Fachmann.
„Die Zertifikate haben sich als Kompetenznachweis etabliert, da sie eine bereits vorhandene Qualifikation prüfen und bestätigen. Sie bringen häufig einen Karriereschub“, erzählt Andreas Frick. Die Zertifizierung in Level D teilt sich in die drei Bereiche Wissensprüfung (42 Themenbereiche, darunter Projektmanagement-Methoden und Teambildung), Transferprojekt (Teilnehmer setzt Projekt in seiner Firma um, muss es dokumentieren und so seine Kompetenz nachweisen) und eine mündliche Prüfung zum Abschluss.
Bei den Levels C, B, A ist das Transferprojekt komplexer. Die Teilnehmer müssen zudem in einem 1,5-tägigen Assessment ein konkretes Projekt mit diversen Fallstricken unter Beobachtung absolvieren und so ihre Erfahrung nachweisen. „Projektmanagement lernt man nur durch Machen, nicht aus dem Lehrbuch“, so Andreas Frick.
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1 Kommentar zu IT-Projektmanagement: Auf die Erfahrung kommt es an
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IT Projektmanagement
Das Managen von IT Projekten ist sehr anspruchsvoll, da hier oft 2 Welten auf einander prallen.
Zum einen ist da die Wunschvorstellung des Auftraggebers und zum anderen der IT Dienstleister mit seinen (zum Teil sehr programmierlastigen) Mitarbeitern. Oft ist es sehr schwer, ein gleiches Verständnis der Sache zu erzeugen, da der Dienstleister zuerst die genauen Wünsche des Kunden verstehen muss. Das bezieht sich vor allem auf die abzubildenden Geschäftsprozesse, die notwendigen Prozessbeteiligten, die einzusetzenden Tools und deren Schnittstellen und natürlich der Chemie zw. Auftraggeber und Auftragnehmer.
Der Auftraggeber muss oft auch erst die besondere Situation des Dienstleisters verstehen. Nicht immer sind die eigenen Wunschprozesse und deren gewünschte Abbildung in der IT für den Dienstleister so leicht greifbar, wie es sich der Auftraggeber wünscht.
Viele Grüße
Tom
PS: Oft wird erst viel zu spät über eine geeignete Kommunikationsplattform zw. Auftraggeber und Auftragnehmer nachgedacht. Ich halte diesen Punkt (aus eigener Erfahrung) aber für besonders wichtig.
Hierbei müssen insbesondere die Arbeitspakete, die notwendigen Projektdokumente und (im Idealfall) auch bereits die Anforderungen und Testszenarien für alle Beteiligten zentral abgelegt und (über Berechtigungen gesteuert) zugänglich sein. Ich persönlich verwende in meinen Projekten EASY-PM ( http://www.easy-pm.de ).