Aber der Experte warnt auch vor allzu hoher Euphorie: „Bloggen ersetzt nicht die gute Beziehung zum Vorgesetzten.“ Deshalb gelte es bei Projekten den Hebel vorsichtig anzusetzen, mit selektiven Testgruppen und Lösungen zu beginnen, und sie bei entsprechender Eignung nach und nach auszuweiten.
Zudem gilt es, regionale und kulturelle Unterschiede zu berücksichtigen. So wäre es etwa in einem asiatischen Unternehmen ein Affront, wenn der Mitarbeiter sich das Recht herausnähme, vor seinem Chef im Intranet seine Meinung zum Besten zu geben. Gerade vom oftmals propagierten Einsatz der Wikis raten Experten deshalb gelegentlich ab, da diese durch Überschreiben die Hierarchieebenen antasten könnten, was sich zum Nachteil des Mitarbeiters auswirke.
Bei der Wahl der richtigen Mittel erachtet Peter Schütt neben Blogging insbesondere Tagging und Bookmarking für wichtig. Allerdings gelte es auch hier gewisse Grenzen zu beachten, denn Kontaktaufnahmen innerhalb des Betriebes könnten kaum abgelehnt werden. „Dann ist die Aussage, ich möchte dein Freund sein, ohne inhaltliche Aussagekraft“, gab der IBM-Mann zu bedenken und ergänzte: „Einige Dinge funktionieren in der Geschäftswelt eben komplett anders als in der privaten Welt.“
Knowledge Management ist deshalb – wie schon bei unzähligen Mythen rund ums Wissensmanagement in früheren Jahren der Fall – immer noch eine schwer zu fassende Zielscheibe. So basiert etwa das auf der Re-publica präsentierte Konzept von „deepamehta“ auf einem Mindmap-Ansatz. Er beinhaltet einen mit Hilfe semantischer Methoden vernetzten Desktop, der die Nutzer nach individuellen Kriterien organisatorisch miteinander in Berührung bringt – so dass sie nicht nur effizienter kommunizieren, sondern auch produktiver arbeiten.
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