Sourceforge.net bekommt Konkurrenz

Mit seiner Hosting-Struktur ähnelt Launchpad der Website Sourceforge.net von VA Software, die Tausende von Open-Source-Projekten hostet. Shuttleworth weist jedoch auf gewisse Unterschiede hin: So kann Launchpad derzeit keine Webseiten von Projekten hosten oder Mailing-Listen für Diskussionen bereitstellen. Canonical werde eine Unterstützung für Mailing-Listen hinzufügen und denke auch über die Webseitenoption nach, sagte Shuttleworth.

Dabei geht es dem Unternehmen nicht darum, die Aktivitäten anderer Hosting-Sites zu vereinnahmen. Shuttleworth dazu: „Wir wollen niemanden dazu bringen, seine eigene Infrastruktur aufzugeben und ausschließlich mit Launchpad zu arbeiten.“ So besteht beispielsweise eine Funktion von Launchpad in der Fähigkeit, in Launchpad aufgespürte Fehler mit entsprechenden Fehlern auf anderen Websites zu verknüpfen.

Auch wenn Launchpad keine reine Open-Source-Software ist, wird sie es einmal sein, sagte Shuttleworth. „Ich möchte mich nicht auf ein Datum festlegen, an dem Launchpad Open Source sein wird. Ich halte es aber für unvermeidbar“, sagte Shuttleworth. Der Grund für dieses Vorgehen von Shuttleworth: Er will verhindern, dass sich das Projekt in nicht kompatible Versionen aufspaltet.

Launchpad unterstützt noch ein weiteres Tool zum gemeinsamen Programmieren, die Bazaar-Software zur Verwaltung der verschiedenen Zweige eines Quellcode-Baumes für ein Projekt. Für die Entwicklung von Bazaar hat Canonical den führenden Softwarearchitekten Martin Pool engagiert, der auch am Linux-Kernel für Hewlett-Packard mitgearbeitet hat und distcc konzipierte, einen Compiler, der mithilfe mehrerer Rechner den von verschiedenen Programmierern geschriebenen Quellcode in für Computer verständliche binäre Anweisungen umwandelt.