Pfadfinder für Zweiräder: Garmin Zumo 550 im Test

Das Garmin Zumo 550 bietet eine schier endlose Fülle an Funktionen. Zunächst einmal ist das Zumo mit einem Sirf-Star-III-GPS-Empfänger mit 20 Kanälen ausgestattet, und die Straßenkarten von 33 europäischen Ländern sind bereits vorinstalliert. Die Bedienung ist noch einfacher als beim Tomtom Rider. Dennoch sollte man sich mit den Funktionen des Zumo vertraut machen, bevor es in den Straßenverkehr geht.

Im Hauptmenü führen zwei große, gut hervorgehobene Optionen – „Zieleingabe“ und „Karte einblenden“ zu den Navigationsfunktionen, weitere Funktionen befinden sich am unteren Bildschirmrand. Dazu zählen ein Telefonsymbol (falls das Bluetooth-Telefon bereits angeschlossen ist), eine Musiknote zum Aufrufen des MP3-Players und ein Werkzeugsymbol, das zu den Systemeinstellungen führt. Von hier aus gelangt der Benutzer in eine Reihe weiterer Untermenüs. Das Telefonsymbol führt beispielsweise in ein Untermenü, das neben einem Telefonbuch und einer Liste der letzten Anrufer auch Telefonnummern der Points of Interest (POI) bietet.

Aufgrund der gut hervorgehobenen Menüsymbole ist das Garmin Zumo 550 leicht und einfach zu bedienen.

Die Navigationsfunktionen entsprechen dem aktuellen Stand portabler Navigationssysteme. Das Garmin Zumo 550 bietet Navigationsanweisungen für jede Abzweigung, sowohl als Sprach- wie auch als Textausgabe. Zusätzlich gibt es die Option, Straßennamen über die Sprachausgabe ausgeben zu lassen (Text to Speech). Zu den weiteren Navigationsfunktionen zählen eine automatische Routen-Neuberechnung, eine Umleitungsfunktion und eine umfangreiche POI-Datenbank. Ein optionaler TMC-Empfänger bietet eine dynamische Routenführung, je nach Verkehrsbelastung auf der geplanten Strecke.

Die installierte Datenbank umfasst nahezu 6 Millionen vorgegebene Ziele und Adressen (kurz Points of Interest oder eben POI). Wer mag, kann sich von der CD-ROM Programme installieren, über die sich eine Fülle weiterer POI-Daten aus dem Internet herunterladen lassen. Das Navigationsgerät bietet zudem die Möglichkeit, eigene POIs und Routen auf den PC zu überspielen und mit anderen auszutauschen. Die per CD-ROM installierten Programme bieten zudem eine Warnfunktion, die Hinweise ausgibt, wenn man in der Nähe eines POI ist oder die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreitet.

Landkarten können in 2D- oder 3D-Darstellung sowie im Tages- oder Nachtmodus angezeigt werden. Wenn es dunkel wird, schalten die Farbeinstellungen automatisch auf Nachtmodus um. Die Kartendarstellung ist sehr übersichtlich gehalten und zeigt zusätzlich die Fahrtgeschwindigkeit, die geschätzte Ankunftszeit und die Distanz bis zur nächsten Abzweigung an. Am oberen Rand des Bildschirms erscheint die nächste Abzweigung mit Straßennamen. Über Plus- und Minus-Symbole lässt sich der Kartenausschnitt vergrößern beziehungsweise verkleinern. Über die Geschwindigkeitsregisterkarte lässt sich ein schickes, kleines Datenfenster aufrufen, das Informationen über Fahrtrichtung, Geschwindigkeit, maximale Geschwindigkeit und Kraftstoffreserve anzeigt. Letzteres geht natürlich nur, wenn das Gerät an das Motorradsystem angeschlossen wurde. Darüber hinaus lassen sich auch POIs in der Nähe des aktuellen Standortes anzeigen, wenngleich bei dieser Funktion die Symbole bereits zu klein sind, als dass sie sich mit dicken Motorradhandschuhen noch leicht bedienen ließen.

Dank der integrierten Bluetooth-Schnittstelle eignet sich das Zumo 550 auch hervorragend als Freisprechanlage zum Telefonieren. Mit ein wenig Herumprobieren lässt es sich mit einem Mobiltelefon wie dem Palm Treo 650 und einem Headset wie dem Cardo Scala Rider FM zu einer kompletten Freisprechanlage ausbauen. Wenn das Mobilfunktelefon angeschlossen wird, synchronisiert sich sein Telefonbuch mit dem Zumo. Wer viele Einträge im Telefonbuch hat, mag für das Durchblättern etwas Zeit benötigen, aber die Einträge lassen sich nach Vor- oder Nachnamen durchsuchen, und schon nach ein paar Buchstaben erhält der Benutzer in der Regel den gesuchten Eintrag – eine großartige Hilfestellung.

Die Integration der Telefonfunktion ist im Garmin Zumo 550 hervorragend gelöst.

Das Telefonmenü enthält fünf Symbole: Telefonbuch, POIs, Anwahl (öffnet das Menü zur Nummerntastatur), Liste der letzten Anrufe (die zuletzt gewählten, die zuletzt empfangenen und die zuletzt nicht erreichten) und Heimwahl. Das Durchblättern der Telefonoptionen ist so übersichtlich gestaltet, dass es auch während der Fahrt problemlos durchgeführt werden kann. Nachdem eine Telefonverbindung hergestellt wurde, erscheint das Telefonsymbol im Kartenmenü. Wird dieses angetippt, taucht ein weiteres Menü auf, mit einem übergroßen Symbol zum Beenden des Gesprächs. Zudem steht hier eine Optionsregisterkarte zur Verfügung, die einen Touchscreen aufruft, von wo aus Audioansagen auf das Telefon umgeleitet oder das Mikrofon ausgeschaltet werden können.

Songs für unterwegs: Wer seine Lieblingsstücke als MP3 auf eine SD-Karte lädt, kann sie anschließend über den integrierten MP3-Player des Zumo 550 abspielen.

Zu guter Letzt bietet das Zumo 550 sogar einen integrierten MP3-Player. Wer seine Lieblingssongs auf eine SD-Karte überspielt, kann diese auch während der Fahrt über ein im Helm angebrachtes Bluetooth-Headset anhören. Da das Navigationssystem über eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse verfügt, lassen sich auch externe Lautsprecher (und ein Verstärker) anschließen.