„Aktuell kann man Präsenzen in Second Life also nur als Experimente betrachten, um zu lernen, Angebote in 3D-Umgebungen zu entwickeln“, bilanziert der aufs E-Business spezialisierte Unternehmensberater Martin Roell. Ansonsten sei eine Präsenz bei Second Life für Unternehmen nur dann nützlich, wenn sie auch besucht und häufig frequentiert werde. Derzeit seien die Nutzerzahlen aber in der Regel viel zu gering, um Investitionen in Projekte zu rechtfertigen.
Das sehen indes nicht alle Unternehmen so. Primär ermöglicht der Hype um Second Life eine hohe Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Wer in seiner Branche als einer der Ersten präsent sei, werde auch als „innovativ“ wahrgenommen, bilanziert eine gemeinsam von Elephant Seven und Internetdienstleister Pixelpark erstellte Studie.
Als hohes Risiko stufen die Experten die Offenheit der Plattform für Kritiker und Vandalen ein, die den Betrieb der Projekte empfindlich stören könnten. Trotz derartiger Bedenken springen gerade IT- und Multimedia-Unternehmen auf den Zug auf, immer das Interesse der Kunden im Blick. Selbst sonst eher für ihre Bodenständigkeit bekannte Regionen wie die Schwaben heben scheinbar mühelos ins virtuelle Leben ab. So bietet die in ihrer physischen Anmutung doch eher sterile Vertretung von Baden-Württemberg in der virtuellen Welt Second Life ein ganz anderes Bild.
Der Auftritt bietet neben dem imposanten Outfit der schwäbischen Landesvertretung in Berlin auch erholsame Landschaften wie den Schwarzwald und den Bodensee sowie einen Open-Air-Veranstaltungsbereich – insofern also Standortmarketing pur. Ein Teil des virtuellen Landes ist aber einem „Innovationspark“ vorbehalten, in dem Akteure aus dem Bildungsbereich kostenlos Ländereien erhalten, um eigene Projekte etwa mit Hilfe praxisorientierter Lehrveranstaltungen zu realisieren. Dies soll Hochschulen und Kreativarbeiter ansprechen, um mit diesen neue Räume im 3D-Format in der Kommunikation und Zusammenarbeit zu erkunden.
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