ZDNet: Bevor wir über das neue Ubuntu sprechen, noch ein letztes Wort zur Konkurrenz: Sun hat vor kurzem den Debian-Gründer Ian Murdock angeheuert. Er kündigt jetzt an, Solaris näher an Linux heranführen zu wollen.
Shuttleworth: Ich halte das für eine klasse Sache. Ian hat jede Mange Erfahrung mit jeder Art von freier Software, er hat Ahnung und Insider-Wissen. Wie ich das sehe, versucht Jonathan Schwartz, der neue CEO bei Sun, die best practices der Open-Source-Community so weit wie möglich zu übernehmen. Und mit Ian hat er den besten Mann für dieses Projekt engagiert.
ZDNet: Und wird Ian Murdock Solaris zum besseren Linux machen?
Shuttleworth: Nein, Solaris wird immer Solaris bleiben. Es verfügt über einen ganz eigenen Kernel. Ich kann aber absehen, dass Solaris sich künftig an Linux annähern wird, so dass langjährige Linux-User ihre Berührungsängste vor Solaris verlieren.
Ich will die Produktstrategie von Sun nicht kommentieren, aber ganz sicher war es ein ziemlich cleverer Schritt von Sun, Ian zu verpflichten.
ZDNet: Lassen Sie mich noch kurz auf das neue Ubuntu-Release Feisty Fawn eingehen: Selten habe ich eine so aggressive Anti-Microsoft-Kampagne gesehen, wie Sie sie zum Launch gefahren haben.
Shuttleworth: Wir wollen einfach, dass sich die Leute da draußen die beste Lösung auf Ihren Rechner holen. Es ist einfach nicht mehr wahr, dass das Windows ist. Vielmehr sind viele Linux-Distributionen mittlerweile die besseren Alternativen. Und gerade Ubuntu bietet sich als beste Lösung für alle an, die ganz Grundsätzliches auf ihrem Rechner machen wollen. Es eignet sich hervorragend zum Internet-Surfen, für E-Mail und zum Ausführen von Office-Programmen. Und Sie brauchen keine Antivirensoftware oder Spyware! Wenn Sie spielen wollen, ist Ubuntu allerdings nicht die richtige Wahl. Aber das meiste lässt sich damit machen, und für den Rechner Ihrer Eltern wäre es sicherlich die erste Wahl!
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