Microsoft möchte angeblich den Portalbetreiber Yahoo kaufen. Das Software-Unternehmen hat einem Bericht der „New York Post“ zufolge Yahoo aufgefordert, Gespräche über eine Übernahme wieder aufzunehmen.
Bereits vor einigen Monaten hatte Microsoft Interesse an Yahoo bekundet. Das Portal hatte den gebotenen Preis aber als zu gering abgelehnt. Die Gespräche laufen jedoch angeblich bereits seit mehreren Jahren. Offiziell wollten sich die beiden Unternehmen zu den Berichten nicht äußern.
An der Börse schenkt man der Meldung offenbar Glauben: Die Aktie legte in Europa um rund 16 Prozent auf über 24 Euro zu. In den USA beginnt der Handel erst am Nachmittag. Auf dem Parket wird über einen Übernahmepreis von rund 50 Milliarden Dollar gemunkelt. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens lag beim gestrigen Endstand der Aktie von 28,18 Dollar bei nur 38,2 Milliarden Dollar. Es ist zu erwarten, dass Yahoo heute bei deutlich über 30 Dollar eröffnet.
Analysten begründen den Vorstoß Microsofts mit dem verlorenen Kampf um den Werbespezialisten Doubleclick: Google hatte vor wenigen Wochen das Rennen gemacht, Redmond blieb nur das Nachsehen. Yahoo ist unter anderem deshalb für Microsoft als Alternative interessant, weil der Portal-Spezialist derzeit mit seiner neuen Werbeplattform „Panama“ startet. Außerdem hat das Unternehmen vor kurzem den Internet-Werbespezialisten Right Media übernommen.
Doch selbst mit der Übernahme stünde Microsoft noch lange nicht an erster Stelle: Gemeinsam mit Yahoo bringt es das Software-Unternehmen auf einen Anteil von 27 Prozent am Suchmaschinen-Anzeigenmarkt. Google hält dank Adsense und Adwords mit 65 Prozent die Spitzenposition.
Auf der Portalseite spricht Microsoft mit MSN eher ein älteres Publikum an, während Yahoo auf junge Kundschaft spezialisiert ist. Außerdem könnte Content von Yahoo auf Microsoft-Geräten wie der Xbox oder dem Zune-Player Eingang finden.
Yahoo wird seit mehr als einem halben Jahr als Übernahmekandidat gehandelt.
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2 Kommentare zu Microsoft an Yahoo interessiert
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Instant Messaging
Seitenschauplatz IM:
Mit einer solchen Fusion könnte dann Microsoft den eigenen Messenger mit dem von Yahoo verbandeln und so einen Gegenpol zu AIM/ICQ und Google/GMX/Web.de/Freenet/Jabber halten.
AW: Instant Messaging
Ich hoffe mal,dass das Jabber-"Monopol" den "Kampf gewinnt", da es sich bei diesem einzig um ein freies Protokoll handelt. Wovon früher oder später alle Benutzer profitieren…