Japanern gelingt Datenspeicherung in Bakterien

Langzeitarchivierung für Millionen von Jahren möglich

Einem Team japanischer Forscher ist es gelungen, mithilfe von Bakterien Daten zu speichern. Dem Wissenschaftler Masaru Tomita von der Keio Universität in Fujisawa zufolge hat sein Team Bakterien mit Einsteins Formel der Äquivalenz von Masse und Energie „E=mc²“ und deren Veröffentlichungsjahr „1905“ programmiert. Die Informationen seien im genetischen Code der Bakterien gespeichert und sollen während der gesamten Lebensspanne der Organismen erhalten bleiben, was möglicherweise Millionen von Jahren bedeute.

Bei der Programmierung der Bakterien bedienen sich die Forscher dem Prinzip, dass sich der genetische Code mit den Buchstaben A, T, G und C darstellen lässt. Das Schreiben des Codes funktioniere in vielen Bereichen wie das Schreiben von digitalen Daten, erklärten die Forscher. Die digitalen Informationen würden durch Kombinationen der Basenpaare dargestellt. Somit könnten in den DNA-Strängen der Bakterien Daten wie Musik, Videos, Dokumente und andere Inhalte abgespeichert werden.

Durch die enorm lange Lebensdauer der Bakterien entstehe ein Langzeitspeicher, der mechanischen Speichermedien weit überlegen sei. Auf die Erscheinungsform der Bakterien habe die Programmierung keinen Einfluss, sagte Tomita.

Kritiker der Bakterienspeicher-Technologie bringen als Einwand, dass die Information verloren gehen kann, sollte es zu einer Mutation der Bakterien kommen. Um dies zu verhindern, werden die Daten laut Tomita im Bakterium an vier Stellen gleichzeitig abgespeichert.

Um die abgelegten Informationen zu lesen, muss man den Code wieder entschlüsseln. Die Anwendungen für diese Form der Langzeitspeicherung haben einen Hauch von Science-Fiction. „Viele Menschen haben noch nicht einmal darüber nachgedacht, Daten für Tausende von Jahren zu speichern“, sagte Tomita. „Wir denken hier an Hunderte von Millionen Jahren.“

Themenseiten: Hardware

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

5 Kommentare zu Japanern gelingt Datenspeicherung in Bakterien

Kommentar hinzufügen
  • Am 18. Mai 2007 um 19:56 von Niemand

    Daten in Bakterien speichern
    Aber wer weiß in 100 Millionen Jahren noch, mit welchen Code die Daten verschlüsselt wurden???

    • Am 20. Mai 2007 um 20:01 von Viech, dass seine Eier in Wirte pflanzt

      AW: Daten in Bakterien speichern
      Klingt ekelhaft :)

    • Am 20. Mai 2007 um 20:03 von Viech, dass seine Eier in Wirte pflanzt

      AW: Daten in Bakterien speichern
      Heute, nach einigen vergangen Jahre, weiß man ja auch vom 9/11, oder? Wir leben ja nicht (mehr) in der Steinzeit. Ergo wird man aufgrund der Datenspeicherung auch in 100 Mio. Jahren noch von 9/11 wissen.

  • Am 18. Mai 2007 um 18:51 von Tobi

    Daten löschen ?
    Und die Daten löscht man dann bestimmt mit Sagrotan ;-)

  • Am 18. Mai 2007 um 18:25 von Rumble

    Da bekommt…
    .. der Begriff "Virus" eine ganz neue Dimension.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *