Ist also der Wunsch nach Communities nachhaltig? Bei den Anbietern definitiv ja. Tatsächlich war die Idee des Community Building nie ein Wunsch der Anwender, sondern vielmehr schon in den 90er Jahren eine Reaktion des Online-Geschäfts auf die zentrale Katastrophe des Web-1.0-Erfolgs. Damals musste man lernen, dass die Konkurrenz nur einen Klick weit entfernt ist. Zu deutsch: Online-Shopping war der Untergang der Stammkundschaft und damit der wirtschaftlichen Sicherheit. Nur wer wie Ebay, Amazon oder Google Markennamen wie Nivea und Hanuta aufbauen konnte, hatte in einer Ökonomie der Klickratenzähler eine Überlebenschance.
Die Anwender schließlich werden zwar immer wieder gern In-Communities aufsuchen, sie aber verlassen, sobald sie langweilig werden. Anders als echte Gemeinschaften mit Berufskollegen, der Familie oder dem Sportverein bilden sich online keine Verpflichtungen.
Was bedeutet das für einst vom PC-Boom entmachteten und durch die Zentralisierungsbemühungen des Web-Zeitalters ein wenig im Wert gestiegenen IT-Abteilungen? Vermutlich werden sie tatsächlich Web-2.0-Optionen einbauen müssen. Technisch geht es dabei vor allem um Web-Services oder flexible SOA-Architekturen, die sowieso nötig werden. Der Vorteile solcher flexiblen Architekturen liegen darin, dass man abgeflaute Modewellen wieder ausklinken kann. Im Falle von Web 2.0 könnte das geschehen, bevor die Technik dafür wirklich eingeführt ist.
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