Seit Wochenbeginn können sich Chinesen Englischlektionen auf ihr Mobiltelefon laden. Die Handyfortbildung ist Teil eines Nokia-Dienstes namens Mobiledu. Mit diesem Angebot will Nokia zwei Trends verknüpfen: Mobilität ist in der aufstrebenden Wirtschaftsmacht China sehr wichtig, und mit der immer stärkeren globalen Verflechtung der chinesischen Wirtschaft bekommt auch Sprachkompetenz einen neuen Stellenwert.
Auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele, die nächstes Jahr in Peking ausgetragen werden, steigt die Bedeutung von Fremdsprachenkenntnissen. Nokias Service ist momentan ausschließlich auf den chinesischen Markt ausgelegt, doch eine Ausweitung auf andere Länder schließt das Unternehmen nicht aus, wie das „Wall Street Journal“ berichtet.
Für die audio- und textbasierten Lektionen will Nokia eine Gebühr von 0,26 US-Cent pro Download erheben. Zur Zielgruppe gehören neben Auszubildenden und Schülern auch Angestellte, die sich fortbilden möchten. Durch Mobiledu will Nokia in China eine „anytime, anywhere“ Einstellung zum Lernen schaffen. Die Inhalte der Englischlektionen kommen unter anderem von der New Oriental Education & Technology Group, einem der größten Anbieter von Englischkursen und Testvorbereitung. Um die Englischlektionen für die Wiedergabe auf Mobiltelefonen anzupassen, wird auf Grafiken weitgehend verzichtet. Als Download gibt es Audio-Clips, die das Hörverständnis verbessern sollen, und schriftliche Übungen zu Grammatik und Satzstrukturen.
Der chinesische Markt für Sprachunterricht wird im Jahr 2010 bereits bis zu 3,9 Milliarden Dollar wert sein, prognostizierte eine Studie der Investment Bank Lehman Brothers, die im Februar veröffentlicht wurde. Wie viele sprachinteressierte Chinesen von Mobiledu Gebrauch machen werden, lasse sich momentan noch nicht voraussagen.
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