Der Gesamtumsatz mit legalen Downloads hat 2006 die bisherigen Prognosen übertroffen. Experten rechneten für das Jahr 2006 mit einem Gesamtumsatz von 120 Millionen Euro. Tatsächlich stieg die Zahl der Downloads von Musik, Hörbüchern, Videos, Software und Spielen in Deutschland auf 31 Millionen und brachten einen Gesamtumsatz in der Höhe von 131 Millionen Euro ein, teilte der Bundesverband für Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) mit. Damit wuchs der Markt im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel.
Jörg Menno Harms, Vizepräsident des Bitkom, führt die gute Entwicklung auf die zunehmende Verbreitung schneller Internetzugänge zurück, die das Herunterladen einfacher machen. So verfügten 2004 erst zwölf Prozent der Haushalte über einen Breitbandanschluss. Anfang 2007 betrug der Anteil laut Angaben des Bitkom bereits 37 Prozent.
Den Löwenanteil bei den Umsätzen brachten Downloads von Softwareprogrammen, die zwar zahlenmäßig seltener heruntergeladen werden, dafür aber teurer als Musikdownloads sind. Mit 84 Prozent aller Downloads sind Musiktitel nach wie vor dominant. Jedoch stammen nur 37 Prozent der Einnahmen aus diesem Segment. Welchen Anteil Videos, Spiele und Hörbücher am Gesamtumsatz der Downloads haben, kommuniziert der Bitkom nicht.
Eine Studie des Marktforschers Forrester prognostizierte dem Video-Downloadmarkt indes eine düstere Zukunft. „Der Video-Downloadmarkt befindet sich in der Sackgasse“, heißt es in der Studie. So soll der Markt für kostenpflichtige Video-Downloads 2007 mit einem Umsatz in der Höhe von 279 Millionen Dollar bereits seinen Höhepunkt erreichen. Diesen Trend kann Bitkom-Sprecher Stefan Kahl für den deutschen Markt nicht bestätigen. „Es sind viele neue Angebote auf den Markt gekommen. Die Unternehmen haben gute und durchdachte Businessmodelle. Diese Prognose trifft nicht auf den deutschen Markt zu.“
Auch für das laufende Jahr rechnet der Bitkom mit einem deutlichen Wachstum auf dem gesamten deutschen Download-Markt. Der Umsatz soll voraussichtlich um 20 Prozent auf 157 Millionen Euro klettern. Die Anzahl der Downloads steigt 2007 auf 38 Millionen. Vor allem der Musikmarkt soll laut den Prognosen zulegen. „Wir rechnen für 2007 mit etwa 33 Millionen heruntergeladenen Einzelsongs und Alben. Das wird die Umsätze auf circa 60 Millionen Euro heben“, so Harms. Als Grundlage für die Angaben der Bitkom dienen kontinuierliche Erhebungen des Marktforschungsunternehmens GfK.
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