Microsoft und Novell: Ausweitung der Kampfzonen

Fast zeitgleich hat Microsoft verlauten lassen, dass man nun einen „Director of Linux Interoperability “ installiert hat. Mit Tom Hanrahan, ehemaliger Director of Engineering bei der Linux Foundation – die wiederum aus der Fusion der Open Source Development Labs und der Free Standards Group hervorgegangen ist – hat man dafür sogar einen echten Linux-Veteranen aus den Hut gezaubert. Lange Zeit war er verantwortlich für ein großes Team von Kernel-Programmierern im IBM Linux Technology Center.

Novell hat diesen Schritt bereits im Dezember vergangenen Jahres vollzogen: Mit Susan Heystee hat man eine Verantwortliche für die Zusammenarbeit mit Microsoft ernannt. Ihr Titel lautet nun „Vice President und General Manager for Global Strategic Partners“.
Nur nebenbei sei erwähnt, dass auch Microsoft seine Partnerschaften mit Open-Source-Unternehmen ausweitet. Neben der Konfrontation sucht man nun offenbar auch Nähe. Möglicherweise erdrückende Nähe. Gerade erst sind die Redmonder Partnerschaften mit den Linux-Aktivisten von Xandros eingegangen. Gegenseitige Patent-Abkommen hat der Konzern zudem mit den Linux-Nutzern LG, Fuji Xerox, NEC, Nortel, Samsung und Seiko Epson geschlossen.

Der Linux-Anbieter Xandros hatte mitgeteilt, künftig auch auf technischem und rechtlichem Gebiet mit dem Softwareriesen zusammenarbeiten zu wollen. Innerhalb der kommenden fünf Jahre sollen beide Unternehmen daran arbeiten, die Interoperabilität ihrer Server-Software und das System-Management zu verbessern.

Im Zuge dieses Vertrages muss Microsoft außerdem den Xandros-Kunden eine Vereinbarung anbieten, wonach diese kein geistiges Eigentum von Microsoft verletzen. „Diese Vereinbarung macht es unseren Kunden einfacher, einen Mix aus Xandros- und Microsoft-Software zu verwenden“, sagt Xandros-Chef Andreas Typaldos. Hierbei verwies er darauf, dass Xandros auch alsbald einen Konverter vertreiben wird, der Dokumente im Open Document Format in Microsofts Open XML übersetzt.