Schon in solchen Maßnahmen steckt ein Geschäftsmodell für Unternehmensberater. So führt die IBM derzeit unter der Bezeichnung Big Green ein Data Center Energy Efficency Assessment (zum Eckpreis von 25.000 Euro) ein. Tatsächlich klingt Green IT im RZ nach aufgefrischtem Marketing für die seit Jahrzehnten kontinuierlich betriebene Effizienzsteigerung. So hält sich der Anteil am weltweiten Stromverbrauch im Schnitt bei ungefähr einem Prozent.
Weit spektakulärerer und aufwändiger sind jedoch die heute von der IBM, Sun, HP und Co empfohlenen Maßnahmen wie die Virtualisierung von Infrastruktur, Speicher und Prozessoren. Hier deutet sich an, dass Green Computing die vor einigen Jahren zu Zwecken der RZ-Automatisierung hochgepriesenen On-Demand-Computing-Geschäftsmodelle wiederbelebt. Denn virtuelle und gepoolte Ressourcen lassen sich – im Prinzip – über regelbasierte Software je nach aktuellem Bedarf sekundengenau drosseln, ab- und zuschalten. Außerdem lässt sich durch solche Systeme der Energieverbraucht kontinuierlich nachsteuern.
Wie bei den PCs bleibt allerdings fraglich, wie hoch die ökologischen Auswirkungen solcher Maßnahmen zu veranschlagen sind – insbesondere im Vergleich etwa zur Energiegewinnung aus Sonnenenergie oder der Optimierung von Verbrennungsmotoren in Autos und Industrieanlagen.
Klar ist dagegen, dass sich die Berater und die Anbieter von energiesparenden Techniken auf Umsatz freuen dürfen. Er sei ihnen gegönnt, denn Stromsparen, und sei es auch wenig, entlastet nicht nur das IT-Budget, sondern hilft der Umwelt auf alle Fälle. Hier darf auch die IT-Industrie nicht außen vor bleiben.
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