Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) hat auf die Meldung reagiert, derzufolge die Handhelds in französischen Regierungskreisen nicht mehr verwendet werden dürfen. RIM widerspricht der Annahme, die Blackberry-Daten seien nicht sicher und der US-Geheimdienst NSA könne auf sie zugreifen.
Gegenüber Spiegel Online sagte der Sicherheitsexperte von RIM Deutschland, Jens Kühner: „Wir sind weltweit die am besten gesicherte mobile Kommunikationslösung.“ Sogar die Nato verwende Blackberrys zur Übertragung interner Daten. Eine 256-Bit-Verschlüsselung sorge dafür, dass selbst der US-Computergeheimdienst NSA nicht auf Blackberry-Daten zugreifen könne.
Die französische Regierung befürchtet jedoch weniger, dass Blackberry-Nutzer ausspioniert werden. Vielmehr ist sie besorgt, weil alle Blackberry-E-Mails über RIM-Server in den USA und in Großbritannien laufen.
Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hatte schon 2005 empfohlen, Blackberrys nicht „in sicherheitsempfindlichen Bereichen der öffentlichen Verwaltung und spionagegefährdeten Unternehmen“ einzusetzen. Geheimdienste könnten sich Zugang zum RIM-Server in England verschaffen.
Die Ängste geschürt hat vor allem der „Regulation of Investigatory Powers Act“ (RIP Act) des britischen Innenministeriums, der den britischen Behörden im Anti-Terror-Kampf weitreichende Freiheiten in der Kommunikationsüberwachung zubilligt.
Kühner sieht darin jedoch keine Gefahr. Der RIP Act beschränke die Erlaubnis zum Abhören und Ausspähen auf Daten, die innerhalb von Großbritannien gespeichert würden. Und die Blackberry-Daten würden auf britischen Servern nicht gesichert, sondern lediglich durchgeleitet.
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