Websites lösen E-Mails als größte Malware-Schleuder ab

Antiviren-Filter und Intrusion-Detection-Systeme bieten keinen ausreichenden Schutz

E-Mails sind laut Secure Computing nicht mehr das Malware-Transportmedium Nummer eins. Das Sicherheitsunternehmen hat eine deutliche Verschiebung hin zu Webseiten als Verteilungsinstrument für Viren, Würmer und Trojaner registriert.

Die Sicherheitsexperten entdeckten beispielsweise eine Website, die auf den ersten Blick genauso aussieht wie Youtube, deren Videos jedoch beim Herunterladen eine extrem aggressive Adware auf den PC installieren. Ein kürzlich aufgespürtes Netz von über 10.000 manipulierten Internetseiten, die das russische Exploit-Tool Mpack verbreitet hatte, verfolgte einen ähnlichen Ansatz.

Verstärkt im Kommen sind laut Secure Computing auch hybride Attacken. Dabei schalten Kriminelle auf verschiedenen Websites bösartige Banner, die unbedarfte Nutzer auf eine spezielle Internetseite locken sollen. Einmal dort angekommen, installieren sich im Hintergrund Keylogger auf die Rechner, welche die Eingabe von Passwörtern protokollieren.

Nach Angaben des Security-Unternehmens stiegen webbasierte Drive-by-Download-Angriffe im Vergleich zu 2006 um 150 Prozent an. Jeden Tag würden rund 5000 kompromittierte Webseiten entdeckt, teilten die Sicherheitsexperten mit.

Die Anzahl Malware-infizierter E-Mails sei dagegen im gleichen Zeitraum um die Hälfte zurückgegangen. Angreifer nutzten elektronische Nachrichten mittlerweile vorwiegend für gezielte Angriffe auf ausgewählte Empfänger und weniger für die massenweise Verbreitung von Malware.

„Ein Grund für diesen Trend sind die fortschrittlichen Sicherungssysteme für Messaging Gateways“, sagt Frank Kölmel, Sales Director bei Secure Computing. „In dem Bereich haben sich Frühwarnsysteme etabliert, die es Spam- und Instant-Messaging-Filtern erlauben, potentielle Angriffe im Vorfeld abzuwehren.“ Antiviren-Filter und Intrusion-Detection-Systeme alleine könnten das Einfallstor Web nicht mehr ausreichend schützen.

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