Für ein neues Rollenverständnis des CIOs sprach sich Professor Matthias Goeken von der Frankfurt School of Finance & Management aus. „Zwischen der IT und dem Geschäft gibt es Abgründe, die anscheinend schwer zu überwinden sind.“ Um gemeinsam die Zukunft von Unternehmen gestalten zu können, müsse die Schnittmenge zwischen IT und Business identifiziert werden. „CIOs haben die Wahl, entweder zum Maschinen- und Outsourcing-Verwalter oder aber zum Berater des Geschäfts und Verantwortlichen für Prozesse zu werden“, so Goeken.
Ein Schritt in die richtige Richtung sei, den Wertbeitrag herauszustellen, den IT für das Unternehmen leistet. Anhand praktikabler IT-Governance-Konzepte lasse sich, so Goeken, eine verantwortungsvolle, nachhaltige und auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Organisation und Steuerung von IT-Aktivitäten und IT-Ressourcen beschreiben.
Doch Methoden und Tools allein reichen nicht aus, um die neue Rolle der IT vom Maschinenverwalter zum Innovator zu erreichen. Dass dazu die zurzeit stark propagierte Arbeitsteilung im Rahmen von Outsourcing nicht immer taugt, darauf wies Helmut Krcmar hin. „Die nötigen Arbeiten lassen sich nicht trennen. Nach dem Motto: Der eine macht das Design und die Architektur und der andere programmiert oder implementiert. Man kann eine Architektur nicht vernünftig entwickeln, wenn man keine Ahnung von Programmierung hat.“ Er fordert die IT auf, über ihr Selbstverständnis nachzudenken: „Will man sich als Sonnenkönig aufspielen, als Strippenzieher á la Richelieu agieren oder Diener des Anwenders sein?“ Krcmars Tipp ist eine Synthese: der partnerschaftlich agierende Richelieu – der die Strippen im Hintergrund zieht, aber offen kommuniziert.
In weiteren Workshops erarbeiten die teilnehmenden Unternehmensvertreter der Zukunftswerkstatt IT konkrete Lösungsvorschläge. Ende Oktober wird der IT-Report veröffentlicht, in dem die Ergebnisse zusammengefasst werden.
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