In vielen Fällen wurde GPL-Software ausdrücklich unter GPL Version 2 oder später veröffentlicht. Solche Software kann dann in einem Projekt verwendet werden, das unter beiden Lizenzen steht. Aber in Fällen, wo die Software nur unter einer der beiden Lizenzen steht, besteht die Gefahr, dass die Software nicht hin und her bewegt werden kann. Zwei verschiedene Code-Welten entstehen.
Diese Gefahr besteht zum Beispiel bei Linux und Solaris. Bislang steht das Unix-Betriebssystem unter der Community Development and Distribution License. Sun-CEO Jonathan Schwartz sagte im Mai, dass er hoffe, die GPL 3 werde Sun ermöglichen, „zu einer einheitlichen Lizenz zu wechseln“.
Und womöglich gibt es sogar einen Kompromiss: Torvalds sagte, dass ein Solaris unter GPL 3 ihn dazu bewegen könnte, auch einen Linux-Kernel unter die GPL 3 zu stellen. „Ich halte die GPL 3 nicht für eine so gute Lizenz wie die GPL 2, aber andererseits bin ich auch pragmatisch. Und wenn wir es vermeiden können, zwei Kernel mit zwei unterschiedlichen Lizenzen zu haben – mit all den Verwerfungen, die das mit sich bringen würde -, dann könnte ich durchaus einen Sinn in der GPL 3 sehen“, sagte er im Juni.
Aber die neue GPL senkt auch manche Hürden. So ist sie etwa jetzt mit der Apache License kompatibel, was besonders Jeremy Allison freut. Er ist einer der führenden Programmierer hinter Samba, einem viel genutzten Dateiserver-Softwareprojekt, das unter der GPL steht. „Nichts ist perfekt“, sagte er, fügte aber hinzu: „Ich hoffe, dass die GPL 3 weite Verbreitung findet.“
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